Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan liest Deutschland wieder einmal die Leviten. Etwa jedes halbe Jahr muss einmal öffentlich über Deutschland und die EU gejammert werden, damit das permanent schlechte Gewissen der Deutschen am köcheln bleibt.
Deutschland tue natürlich viel zu wenig für einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union.
Dass die türkischen GASTarbeiter, die in den 60er Jahren kamen, ihre Familien nachholen durften, ist für ihn selbstverständlich. Dass heute aber Deutschland von diesen Menschen verlangt, dass sie der deutschen Sprache mächtig sind, empfindet Erdogan als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Man lasse sich das einmal auf der Zunge zergehen. Der Ministerpräsident eines Landes, in dem der freie Journalismus lebensgefährlich ist, in dem freie Religionsausübung nur auf dem Papier besteht, in Wirklichkeit aber das Christentum vollkommen ungleich behandelt wird, und christliche Priester auffällig oft Mordopfer werden, beklagt sich, wenn wir verlangen, dass Menschen, die in unser Land ziehen, auch unsere Sprache lernen.
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