Die Lage des österreichischen Bundesheeres muss schon sehr prekär sein, wenn sich der Grün Abgeordnete und oberster Verschwörungstheoretiker aller Parteien (außer den Grünen), Peter Pilz, zum Schutzpatron des Bundesheeres aufschwingt, indem er die desolaten Zustände anprangert, und vom Verteidigungsminister Darabos (SPÖ) eine Erklärung verlangt.
Vergangenen Sonntag durfte Herr Pilz in der ORF Sendung „Im Zentrum“ fast eine „One-man Show“ absolvieren, sodass die Sendung zur Belangsendung der Grünen - bzw. Herrn Pilz „himself“ - verkam. Am Besten gefiel mir ja seine Aussage, dass man endlich zu einem Punkt kommen müsse, wo die Faktenlage so dicht wird, dass man das Eurofightergeschäft rückgängig machen könne. (Die Beweise, so erwähnte er ständig, lägen in seiner Mappe. Er legte sie aber nie mündlich dar.) Er weiß alles, kennt alles und hat alle Informationen, kann aber leider die Informanten nicht nennen, weil sie sonst um ihr Leben zittern müssten. Ich finde mittlerweile jeden Staubsaugervertreter und Kreditverkäufer glaubwürdiger als Herrn Pilz. Kein Grund für den ORF, an seiner Glaubwürdigkeit zu zweifeln. Immerhin hat er ja sooo eine dicke Mappe bei sich, die angeblich voll von stichhaltigen Beweisen ist. Ich bin mir sicher, dass er auch Beweise hat, dass hinter 9/11 nicht Islamisten stecken, sondern dass eine dicke Spur zu den Machenschaffen von Schwarz/Blau führt, die ja nur nach einem Grund suchten, sich die tollen Eurofighter kaufen zu dürfen.
Unser oberster Landesverteidigungszivildiener weilt als Sportminister in Vancouver bei den Olympischen Spielen, während hierzulande über die Zustände, des von ihm zugrundegerichteten Bundesheeres gemunkelt wird. Natürlich kann man ihm nicht alleine die Schuld geben. Doch kann ich mich des Eindrucks nicht erwähren, dass er der zivile Todesstoß für das Bundesheer ist. Angesichts dessen, dass schon einem Grünpolitiker auffällt, dass das Bundesheer in einem jämmerlichen Zustand ist, müssten eigentlich beim Verteidigungsminister alle Alarmglocken läuten. Doch dieser scheint sich keine großen Sorgen um sein Ressort zu machen.
So hat er doch damals stolz verkündet, als er statt die neuen Eurofighter, die abgerüsteten, und gebrauchten Flieger bestellte, dass er das übrig gebliebene Geld nicht brauche, und das es wieder ins Budget fließen könne.
Hat er als Verteidigungsminister etwa noch nicht von den Zuständen in den Kasernen gewusst? Hat er von diesen Zuständen erst wie ich von den Zeitungen erfahren? Dann hat er sich nicht ausreichend für sein Ressort interessiert. Hat er es aber gewusst, so hat er grob fahrlässig gehandelt.
Nicht nur, dass er den Eurofighterankaufsvertrag zu Österreichs Ungunsten verändert hat (aus angeblichen Sparmaßnahmen, auf die er auch noch stolz ist), ist er nicht in der Lage, die Erhaltung der Flugzeuge effizient zu gewährleisten. Es gibt keinen anderen Minister, bei dem ich jegliche Kompetenz so schmerzlich vermisse. Warum ist er nicht Frauenminister geworden? Dort hätte er mehr Kompetenz gehabt. Immerhin scheint er gegenüber Sexismus sehr sensibel zu sein.
Oft hört man die Menschen (einfältig) daherreden. Sie sagen, dass das Bundesheer unnötig sei, und nur Geld koste. No-Na! Steinschleudern wären tatsächlich billiger zu haben.
Man könne ja den österreichischen Luftraum von ausländischen Streitkräften überwachen lassen. Ich stelle mir vor, wie die deutschen Truppen in Österreich einmarschieren, oder sollten es nicht doch lieber US- amerikanische Top Guns sein? Die machen das alles sicher gratis, und sie werden im Ernstfall sicher bereit sein, für ein fremdes Land zu sterben.
Ach ja, ich vergaß, dass wir ja in der EU sind und uns deshalb sicher sein können, dass uns nichts passiert. Bloß, keiner bedenkt, dass die Halbwertszeit der EU möglicherweise eine sehr geringe ist. Stabilität sieht nämlich meines Erachtens anders aus, als das, was die EU derzeit so mit sich bringt.
Ich jedenfalls glaube eher an das österreichische Bundesheer als an die EU.
Österreich wird hoffentlich die EU überleben und Herrn Darabos auch. Dann habe ich wieder Hoffnung für eine Landesverteidigung. Doch wie groß wird der Schaden sein, den er während seiner Amtszeit durch sein Desinteresse und seine Inkompetenz anrichtet?
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