Dienstag, 7. Juni 2011

Skandale sind relativ

Vor allem dann, wenn es ums Geld geht.
Was haben wir uns nicht aufgeregt, als die damalige Schwarz/Blaue Regierung die teuren Eurofighter um knappe 2 Milliarden Euro ankaufte. Zugegeben, auch ich vermute, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zuging, weil sogar das Heer überrascht von dieser Entscheidung war. Und, ja, die Grippen wären mit Sicherheit billiger in der Anschaffung und sparsamer in der Erhaltung gewesen. Trotzdem muss man die Eurofighterkosten einmal in Relation setzen.
 
Heute zahlen wir 2,3 Milliarden nach Griechenland - ganz ohne Gegengeschäfte - und dass könnte erst der Anfang sein. Doch niemand scheint auf die Barrikaden zu steigen, wie damals, als wir uns diese angeblich unnötigen Flugzeuge kauften.
 
Die ÖBB kostet uns pro Jahr zwischen 7 Milliarden und 600 Millionen Euro. Je nachdem, wen man fragt. Die Differenz ergibt sich aus der Herausrechnung der Investitionskosten, die aber auch der Steuerzahler zu berappen hat. Trotzdem erwirtschaftete die ÖBB 2010 einen Verlust von 330 Millionen Euro. Das Pensionsantrittsalter der ÖBB Bediensteten ist eine Frechheit gegenüber jedem arbeiteten Bürger, und vor allem eine Frechheit gegenüber der Jugend (durchschnittliches Pensionsantrittsalter 53,5 Jahre).
Also wenn man die Effizienz und Produktivität der ÖBB betrachtet, muss man erkennen, dass diese nicht weit von griechischen Verhältnissen ist. Warum sollte ausgerechnet diese ÖBB nicht privatisiert werden, wo doch Flughafen, Post, Aua, Telekom usw. auch teilprivatisiert wurden? Hängt das damit zusammen, dass die ÖBB unterm Schutzschirm der Sozialisten steht?
Doch wie lange leistet sich die SPÖ ihren Lieblingsbetrieb noch auf unsere Kosten?
 
Ich möchte aber nicht einseitig auf die ÖBB eindreschen, denn sie dient mir nur als Beispiel, wie wir in Österreich mit unserem Geld umgehen. Jenes Geld, das jeder arbeitende Österreicher von Jänner bis zum 31. Juli an den Staat abliefert. Ab 1. August verdienen wir unser eigenes Geld.  Da kommt schon Freude auf, wenn man sieht, wie Migranten und sozial Schwache, die möglicherweise an ihrem Schicksal nicht unbeteiligt waren, kostenfrei wohnen, von den ORF Zwangsgebühren befreit sind, kräftig Familienförderungen beziehen und zahlreiche mitversicherte Angehörige haben, und das, obwohl sie vielleicht gar keine Arbeit haben (es soll sogar Menschen geben, die gar keine Arbeit wollen…).
Da wird die Solidarität schon auf eine harte Probe gestellt und der arbeitende Mensch fragt sich, warum eigentlich er oder sie alles mitziehen soll. Frühpensionisten, Migranten, „Parteipostenbesetzfirmen“ wie ÖBB und ORF, Studenten und andere Subventionsempfänger, über deren Nutzen für die Gesellschaft keine klare Auskunft zu bekommen ist.
 
Natürlich wollen wir solidarisch sein mit den Schwachen unserer Gesellschaft. Doch hat man das Gefühl, dass mittlerweile die halbe Nation sich in die Reihen der Schwachen aufgestellt hat, um die Hand aufzuhalten. Das fängt in den Ländern und der ÖBB an und hört bei den arbeitslosen Migranten und nicht weiterkommenden Studenten auf.
Ist es nicht auffällig, dass alle möglichen benachteiligten Menschen demonstrieren gehen? Nur eine Sorte Mensch tut das nicht - jene die arbeiten.
 
Aber da hat unsere (kommunistisch angehauchte) Gewerkschaft eine neue Idee geboren. 6 Wochen Urlaub für jene, die schon länger arbeiten. Damit wird Österreich sicher noch konkurrenzfähiger. Es wandern ja fast keine Betriebe nach China ab. Aber vielleicht sollten wir alle aufhören zu arbeiten.

1 Kommentar:

  1. Bis auf die Überschrift bin ich mit Ihrem Artikel völlig einverstanden. Es sollte m.E. nämlich zutreffender heißen:

    »ABSOLUTE Skandale!«

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