Donnerstag, 3. Dezember 2009

Das Kreuz der schweizer Demokratie

Wenn die Demokratie Dinge sagt, die die Welt nicht hören will…

Die Schweizer haben es also gewagt, im Zuge einer Volksbefragung in ihrem Land gegen den Bau von Minaretten zu stimmen. Sie haben von ihrem demokratischen Recht Gebrauch gemacht, und die Abstimmung hat nicht das Ergebnis gebracht, dass die Welt von der Schweiz hören wollte. Sowohl der türkische Ministerpräsident Erdogan, als auch der lybische Staatschef Gaddafi, beides „lupenreine Demokraten“ von denen man weiß, wie weit es mit ihrer Toleranz Christen gegenüber her ist, fühlen sich bemüsigt, die Schweiz als undemokratisch und nationalistisch hinzustellen. Es ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis die ersten schweizer Fahnen abgefackelt werden. Schon tauchen die ersten Boykottaufrufe in der islamischen Welt auf, keine schweizer Waren und Konten mehr zu gebrauchen. Sofort nimmt Gaddafi die schweizer Gefangenen als Geiseln. Einmal mehr zeigt er sein wahres Gesicht, und mit ihm wird das ganze Gesicht des Islams offenkundig. Denn wer etwas macht, was den Islam kritisiert, wird zum Feind erklärt. Dabei hat die Schweiz keineswegs über den Islam abgestimmt, sondern nur über die Türme von Moscheen. Was ist denn das Wichtigste an einer Moschee? Ich dachte immer, dass eine Moschee ein Haus des Gebetes wäre, aber scheinbar ist es wichtiger, dass sie ein Minerett hat - warum? Eine Kirche erfüllt ihren Zweck auch ohne Turm. Die Schweizer haben weder den Islam noch die Moscheen abgelehnt, sondern lediglich die Minarette. Warum gilt man als islamfeindlich, wenn man gewisse architektonische Elemente ablehnt? So sehr sich Omar Al-Rawi (SPÖ), und Anas Schakfeh (Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich) auch bemühen, das schweizer Abstimmungsergebnis als einen Rechtsruck und als nationalistisch darzustellen, muss gesagt werden, dass dieses Abstimmungsergebnis auf demokratischem Wege zustande gekommen ist. Was ist eine Demokratie wert, in der nur das umgesetzt wird, das Herrn Omar Al-Rawi genehm ist? Oder sollen wir unsere Demokratien nicht doch eher nach Herrn Erdogan oder Gaddafi ausrichten?
Wenn sich Muslime ohne Minarett in ihrer Religionsausübung tatsächliche gehindert fühlen, so frage ich mich, wie sie es schon über Jahrzehnte hinweg bei uns in Europa aushalten? Denn bislang ging es auch ohne.
Jeder kennt die Taktik.
Zuerst wird nur um einen Kellerraum als Gebetsraum gebeten.
Anschließend wird eine Moschee gefordert, dann ein Minarett. Steht einmal das Minarett, so kann man ja sagen, dass ein Minarett nur dann einen Sinn hat, wenn auch der Muezzin zum islamischen Gebet ruft. Aber das wird natürlich verleugnet, denn noch ist es nicht so weit.
Wenn das Minarett, wie führende Vertreter des Islam behaupten, kein Symbol der Macht, und des Besitzanspruchs ist, warum ist es dann so wichtig, dass dieses Abstimmungsergebnis als islamfeindlich intepretiert wird, obwohl kein Moslem deswegen vom Gebet abgehalten wird, oder seine Religionsausübung behindert?

Doch bemerkenswert sind die Reaktionen der islamischen Welt in keiner Weise. Es war zu erwarten, wie der Islam reagieren würde. Es sind ja auch immer die gleichen Floskeln, die gedroschen werden und die gleichen Drohungen, die ausgesprochen werden.
Wie aber verhält sich das übrige Europa? Die Schweiz hat den Mut, ihre Bevölkerung in einer direkten Demokratie um ihre Meinung zu fragen, egal wie genehm das Ergebnis ausfällt. Ein Armutszeugnis für Europa, wenn dieses, zusammen mit Erdogan, Gaddafi und Pakistan die Schweiz zur rechtsradikalen Zone erklärt, ohne zu hinterfragen, wie ihre eigene Bevölkerung abstimmen würde. Ich bin überzeugt - egal in welchem europäischen Land man Abstimmen lässt - das Ergebnis wäre ähnlich wie in der Schweiz. Womöglich kennen die Bürger Europas den Islam aus ihrem Alltag und von der Realität der Weltpolitik her besser als die politische Führung Europas.

2 Kommentare:

  1. Kreuzzüge und Zwangschristianisierungen zeugen halt auch nicht von der Demokratie der katholischen Kirche.
    Toleranz heißt auch Minarette zu erlauben! Mit dieser Ansicht ist man doch kein Fundamentalist! Viel gefährlicher als Minarette sind moslemsiche aber auch evangelikal-katholischen Fundamentalisten, die ständig ihren WAHREN Glauben in Gefahr sehen und sich die Welt nur nach ihrem Strickmuster zurechtbiegen wollen!

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  2. Der Unterschied liegt darin, dass die Kreuzzüge schon ein paar hundert Jahre her sind, und das Christentum heute bekennt, dass sie ein Verbrechen waren. Demgegenüber ist der islamische Fundamentalismus eine gegenwertige Gefahr für unsere Gesellschaft. Fast jede Woche kommt eine Meldung, dass Christen von Moslems umgebracht und vertrieben werden. Nie ist es umgekehrt. Warum nennst du dann die Christen Fundamentalisten? In Nigeria haben sie an einen Tag 150 Christen umgebracht. In Ägypten haben sie schon einige Kirchen abgebrannt, und die christlichen Gottesdienstbesucher nach der Weihnachtsmette erschossen. Dennoch scheinst du mehr Angst vor den Christen zu haben, als vor dem Islam. Das bezeichne ich als Realitätsverschiebung.
    PS: Wenn du wirklich diskutieren willst, dann gib bitte wenigstens deine Anonymität soweit auf, dass du dich anmeldest.

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