Die Frage ist, wer ist eigentlich Sieger?
Die ÖVP, die aus Angst die Wahl nicht zu gewinnen, gleich keinen Kandidaten aufstellte, kann sich kaum als Sieger sehen. Eher kann sie sich die niedere Wahlbeteiligung an die Fahnen heften, denn die Hälfte der ÖVP Wähler entschied sich für „ungültig“ oder „weiß.“
Die SPÖ, deren Kandidat von Anfang an als Sieger feststand, und die sich mit der ÖVP die Hauptschuld an der niedrigen Wahlbeteiligung teilt? Denn warum soll man wählen, wenn der Sieger schon feststeht, es keine Alternativen mit Gewinnaussicht gibt und die Wahl sowieso nur zur Demokratiefassade dient?
Immerhin haben wir einen zukünftigen Bundespräsidenten, hinter dem nicht einmal mehr die Hälfte aller Österreicher steht. Ist das wirklich ein Erfolg?
Die Grünen, die mangels eigenem Kandidaten vor Fischer die Hosen runter ließen, um ja klar zu stellen, dass man ein Zeichen gegen Rechts setzen möchte? Wenn jetzt die Grünen die Wahl Heinz Fischers als ihren Erfolg sehen würden, dann wäre dies ja eine belustigende Realtitätsverweigerung, die den Politikalltag massiv auffrischen würde.
Und die FPÖ? Nur die Hälfte der FPÖ Sympathisanten entschieden sich für Rosenkranz. Das sollte der FPÖ schon zu denken geben. Natürlich wurde die FPÖ Kandidatin von den Medien diskriditiert und erfolgreich skandalisiert.
Ebenso ist es dem christlichen Kandidaten ergangen, der in der Diskussionssendung des ORFs „Im Zentrum“ am Wahlabend nicht einmal mehr erwähnt wurde.
So steht einmal mehr der Sieger unserer Nation eindeutig fest:
Nein - nicht Heinz Fischer - sondern der ORF, der es schafft, unliebsame Kandidaten entweder in die Nichtigkeit zu katapultieren wie Herrn Gehring, oder so zu skandalisieren, dass sie sogar für eigene Parteigänger als zu „extrem“ gelten.
Und wer ist Wahlverlierer?
Nein, nicht Herr Gehring oder Frau Rosenkranz.
Es ist die Demokratie, die verloren hat.
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