Dienstag, 19. Juni 2012

Wenn die französischen Sozialisten so sind, wie Hans Swoboda, dann Gute Nacht Europa


Am Sonntag gab es wieder eine journalistische Glanzleistung im Rotfunk (ORF) zu bewundern.
Zum Thema Griechenlandwahlen diskutierte als einziger österreichischer Politiker Hans Swoboda (Präsident der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament) mit Thilo Sarrazin als Buhmann, Peter Brezinschek, Raiffeisen-Chefanalyst und Gerda Falkner, Direktorin des Instituts für Europäische Integrationsforschung.


Dass Thilo Sarrazin und Hannes Swoboda der selben Fraktion angehören mag wirklich verwundern, denn der Unterschied könnte größer nicht sein.
Sobald man das Wort Nationalstaatlichkeit ausspricht, schlägt Herr Swoboda beschwörend die Hände über den Kopf zusammen und sieht nationalistische, faschistische und rechtsradikale Mächte aufkommen.
Dabei muss sich seiner Meinung nach Deutschland schuldig dafür fühlen, dass es Waren und Dienstleistungen an Griechenland verkauft hat. Es hat einfach zu viel produziert. Nein, es ist nicht Griechenland Schuld, dass es Güter und Dienstleistungen gekauft hat. Deutschland ist schuld, weil sie es verkauft haben. Das ist die Logik der Sozialdemokratie unter Hannes Swoboda. Daraufhin muss ich mir sofort den neuesten Luxuswagen besorgen, denn wenn ich ihn nicht zahlen kann, mache ich laut Swobodas Logik den Autohändler für die Misere  verantwortlich. Er hätte ihn mir nicht verkaufen dürfen und deswegen muss er mir die Zinsen für meinen Kredit zahlen.
Es war ein Vergnügen, zu sehen, wie der Chefanalyst der Raiffeisen eigentlich ständig Thilo Sarrazin bestätigt und SwobodasTagträumereien mit Zahlen widerlegt hat. Doch gegen Argumente scheint dieser Mann eine gesunde Resistenz entwickelt zu haben.
Bei Hannes Swoboda sind die Banken das Urübel, welches abgeschafft gehört und nicht die Nationalstaaten, die über ihre Verhältnisse leben. Das Schuldenmachen ist nicht das Problem. Ich weiß nicht, ob es an den knalligen Brillen liegt, die Swoboda trägt, dass er so eine verzerrte Sicht auf die Realität hat, aber es ist völlig klar, dass er von Ökonomie absolut keine Ahnung hat und ausschließlich von Tagträumen daherschwadroniert. Die Verantwortung wird ver-gemeinschaftet und wer zur Eigenverantwortung ruft (wie Sarrazin), dem wird Nationalismus vorgeworfen.

Nun waren aber auch in Frankreich Parlamentswahlen, wo die Sozialisten die absolute Mehrheit errangen. Das bedeutet freie Fahrt für den französischen Sozialisten Hollande.
Wenn die französischen Sozialisten ebensolche Träumer und von ähnlichem Niveau sind, wie der Präsident der Sozialdemokraten im EU Parlament, dann gute Nacht Europa.
Das Wirtschaftskonzept der Sozialisten ist einfach. Man bediene sich an den Deutschen so lange, so lange die Faschismuskeule zieht. Das Dumme ist, es könnte der Tag kommen, da wird dieser Schmäh nicht mehr ziehen. Der (von Deutschland) gekaufte Frieden könnte aus den unterschiedlichsten Gründen in die Brüche gehen. Ein Europa, in dem Länder wie Griechenland mit Deutschland gemeinsam am Kai sitzen und friedlich Eis schlecken, könnte an dem Tag zerfallen, an dem Deutschland sagt, dass es heute niemanden mehr einlädt, weil es selbst kein Geld mehr hat. Das wird der Tag sein, an dem die Sozialdemokraten dringend ein neues Konzept brauchen.  Oder es könnte auch sein, dass die Deutschen irgendwann keine Lust mehr haben, aus geschichtlicher Verantwortung und Schuld heraus etwas mehr Solidarität zu zeigen. Dann werden alle Politiker schreien, das Europa in nationalistische, faschistische und rassistische Strömungen zerfällt, aber es wird niemanden mehr abschrecken, denn diese Drohung haben wir jetzt schon dreißig Jahre gehört, und während wir ständig vom Nationalismus gewarnt werden, richtet uns der Sozialismus zu Grunde. Aber bitte erwähnen Sie das gegenüber Hannes Swoboda und Raimund Löw nicht (EU Korrespondent des ORF, der eine journalistische Leistung hingelegt hat, die jede Objektivität vermissen lässt), denn sie lassen sich ihre Träume ungern von Fakten zerstören.
Also, nach dem die Sozialisten in Frankreich die absolute Macht haben, ist Europa ohnehin mit Volldampf unterwegs - geradewegs auf die Wand zu. Der Prozess hat sich also massiv beschleunigt.

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