Mittwoch, 5. September 2012

Die verlogenen Idole unserer Gesellschaft


In letzter Zeit ist es beschämend, zu beobachten, wer in den Medien und oft auch in der öffentlichen Meinung zu Idolen hochstilisiert wird, denn es gibt ein beklemmendes Abbild unseres Denkens wieder.


 Pussy Riot werden in Österreich und Deutschland von vielen Medien (inklusive ORF) als Heldinnen, die für Demokratie und Menschenrechte kämpfen, angepriesen.
Dies ist eigentlich eine Beleidigung für alle echten Kämpfer um Demokratie und Menschenrechte in Russland, die schon lange in großer Zahl im Gefängnis sitzen - ganz ohne Medieninteresse. Doch diese Gören, die keinen Respekt vor niemandem zeigen, denen ihre Selbstinszenierung und Selbstdarstellung wichtiger ist, als ein verantwortungsvoller Umgang mit ihrem eigenen Kind. Deren Bild von Meinungsfreiheit sich in Pornografie, Provokation, freiem, ungehemmtem Sex und in narzistischer Selbstdarstellung erschöpft, werden zu Heldinnen der Freiheit hochstilisiert. Ihre gelebte Dekadenz ist unseren Medien Zeichen des Fortschritts.
Dabei benutzen die Eltern ihr Kind als Schutzschild für ihr verantwortungsloses Handeln. Doch diese Instrumentalisierung des Kindes ist für den ORF wohl kein Menschenrechtsproblem. Demgegenüber gilt es (im ORF und anderswo) nahezu als erzkonservative Einstellung, dass man Gott in einer Kirche nicht „Scheiße“ nennen darf. Wenn man diese Einstellung mit dem Urteil von Susanne Winter (FPÖ) vergleicht, die wegen Herabwürdigung religiöser Lehren verurteilt wurde, weil sie Mohammed nach heutigen Maßstäben als Kinderschänder bezeichnet hat, dann wundert man sich, dass man bei der einen Religion (Islam) so extrem sensibel ist, und es im Falle des Christentums fast schon zum guten Ton gehört, ein Kreuz umzusägen,  „Gott ist Scheiße“ zu singen oder den Papst als inkontinenten Idioten (Titanic) darzustellen.

Es ist nicht so, dass ich dieses juristische Verfahren des Pussy Riot Prozesses verteidigen möchte (vor allem nicht das Strafausmaß), doch die Opferdarstellung von Pussy Riot oder den „Femen“ (die nackten Blondinen aus der Ukraine) in unseren Medien ist absolut wahrheitsverzerrend und lächerlich.
Auffällig auch, das auch in anderen ehemaligen Ostblockländern wie der Ukraine besonders dümmliche Protestaktionen wie das umsägen eines Holzkreuzes von nackten Blondinen als Heldentat gefeiert wird. Man könnte sich die Frage stellen, ob der ehemalige Ostblock gerade die 68er Jahre des Westens durchlebt. Befinden sich Russland und die Ukraine gerade die Pubertät? Angeizt werden diese dümmlichen Aktionen von ebenso dümmlich agierenden Popstars.

Madonna zeigt den Russen ihren Rücken mit der provokanten Aufschrift „no fair“.
Tausende Russen jubelten ihr zu. Dabei hat kaum einer bedacht, dass Madonna leicht provokant sein kann. Sie kann sich sicher sein, dass ihr nichts passiert. Sie setzt sich nach dem Auftritt, in dem sie ihre Fans verführt hat, in ihren Flieger, wäscht sich ihr „no fair“ herunter und genießt ihre Beliebtheit beim dummen Volk. Sie trägt ganz sicher nicht die Konsequenzen ihrer Provokation. Sie wird als Heldin gefeiert und schickt ihre Fans an die Front, um ihre Dekadenz zu rechtfertigen. Das nennt man heutzutage Mut und Zivilcourage.

Ulrich Seidl sonnt sich in der Beliebtheitsskala des ORF mit seinem neuen Film, in dem er religiöse Menschen als einfältig, dumm,  sexuell verklemmt, pathologisch und naiv darstellt. Bezeichnenderweise wird in der ORF Berichterstattung das Mastrubieren (mit einem Kruzifix) als „Liebesszene“ bezeichnet. Ich wusste gar nicht, dass eine Frau, die mit ihrem Vibrator spielt, in diesen verliebt sein muss. Bei näheren Fragen sollte man sich an Tarek Leitner (ORF Moderator) wenden. Der kennt sich da aus, denn er bezeichnete diese Szene als „Liebesszene“.
Dabei würde ich gerade das, worüber sich Ulrich Seidl lustig macht, als Errungenschaft des Christentums bezeichnen. Eine Glaubensfrage ist für die Christen keine Frage des Intellekts oder der Bildung. Der Glaube an Gott ist eine Herzensfrage. Damit ist der Glaube an Gott etwas durch und durch Demokratisches. Doch gerade das verstehen Linke, Kommunisten und Freiheitsdenker wohl nicht. Jeder, auch der dümmste und bildungsfernste Mensch, hat vollen Zugang zu Gott. Eine Gerechtigkeit, die noch keine menschliche Zivilisation geschafft hat.  Zu verbohrt sind diese „Charaktermenschen der politischen Korrektheit“ in ihre Feindbilder: Christentum, Papst und Abendland, als dass sie Zeit hätten, ihre Vorurteile zu hinterfragen. Stattdessen bekommen ihre Idole, die über Kirche, Gott und Papst schimpfen, unhinterfragten Applaus.
Ihre mangelnde Zivilcourage erkennt man ganz leicht daran, dass sie - so mutig und frivol sie die Kirche und das Christentum attackieren -  ganz sensibel und kleinlaut werden, wenn wütende Moslems sich beleidigt fühlen. In vorauseilender Unterwürfigkeit hat das Magazin Titanic sofort angekündigt, dass es die umstrittenen Mohammedkarrikaturen nicht veröffentlichen wird. Hingegen freut sich das Magazin richtig, dass es mit dem lächerlich machen des Papstes ihre Auflage erhöhen konnte.

Es benötigt heutzutage keinerlei Zivilcourage mehr, den Papst, die Kirche oder das Christentum zu kritisieren, und schon gar nicht, es zu verspotten. Je dreister die Frechheit gegen Papst und Kirche, desto lauter der Applaus.
Im Gegenteil. Wer ein bisschen Eigenwerbung notwendig hat, der schneide nackt ein Kreuz um, bezeichne den Glauben an Gott in der Kirche als Scheiße oder mache sich über gläubige Menschen lustig. Genau so hat es auch angefangen, damals in den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ein Judenwitz gehörte damals auch zum guten Ton.

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