Donnerstag, 25. Juli 2013

Papst Franziskus in Brasilien und der Kirchenrevolutionär Helmut Schüller in den USA

Wie man in der ORF Nachrichtensendung ZIB1 sehen konnte, tourt Helmut Schüller - der rebellische Pfarrer aus Niederösterreich - derzeit durch die USA, um Werbung für den zivilen Ungehorsam der Priester zu machen.


Fern der Heimat traut sich Schüller auch für die Einführung der Homo-Ehe zu sein, mit der schlichten Bemerkung, dass es Zeit wäre, Homosexualität neu zu bewerten. Die Homosexualität müssen wir gar nicht bewerten, genauso wenig, wie wir die Heterosexualität bewerten müssen. Doch wie er mit der Tatsache umgeht, dass gelebte Homosexualität in der  Bibel als Sünde bezeichnet wird, hat er nicht verraten. Müssen wir dann die Unauflöslichkeit der Ehe nicht auch neu bewerten? Oder den Schutz des Lebens? Die eheliche Treue? Ist nicht eigentlich das gesamte Christentum eine Zumutung für unsere Gesellschaft, welche neu bewertet werden müsste? Wir verehren einen Gefolterten am Kreuz. Das ist ja gar nicht jugendfrei! Sollten wir das alles nicht neu bewerten und abmildern Herr Schüller?

Der Bericht darüber dauerte in der ZIB1 mehrere Minuten inklusive Interviews und ausschließlich unkritischen Meinungen zu Schüller. Eine Werbesendung hätte nicht unkritischer sein können.  Dagegen dauerte der Bericht über den Papst in Brasilien kaum 10 Sekunden. Das Treiben Helmut Schüllers in den USA ist laut ORF also wesentlich wichtiger, als die 2 Millionen Katholiken (die natürlich auf 1,5 Millionen heruntergeschraubt werden), die auf den Papst hören wollen. Doch dem Papst jubelten Millionen Jugendliche zu, unter Schüller waren ein paar Hundert (wenn überhaupt) Pensionist(innen).

Warum geht Helmut Schüller eigentlich ausgerechnet in den USA auf Werbetour?
Gibt es dort so viele Katholiken? Nein, denn dann müsste er ja dort sein, wo der Papst gerade ist, in Brasilien, in Asien oder in Afrika. Die USA ist, wo sie christlich orientiert ist, hauptsächlich protestantisch, freikirchlich-evangelikal und methodistisch geprägt. Die Katholiken bilden dort eine christliche Minderheit.
Die Katholische Community der USA dürfte auch nicht besonders jugendlich oder dynamisch sein, zumindest kam das in dem Bericht nicht rüber. Es wirkte eher so, als hätten dort ein paar alternde Feministinnen das sagen, denen es eigentlich egal ist, ob sie in einer Kirche, einem Frauenrechtsverein oder in einem Bingo-Club ihre Meinung sagen dürfen.

Warum also geht Schüller in den USA und nicht in Afrika, Lateinamerika oder Asien auf Werbetour, wo es viel mehr Katholiken gibt?
Die Antwort ist ganz einfach.
Weil Schüllers Probleme in Wahrheit Luxusprobleme sind, die eher von unserer Dekadenz zeugen, als von echten Problemen. In all diesen Ländern (wo die Katholiken zahlreich sind) haben die Menschen mit echten Problemen zu kämpfen. Sie haben gar nicht die Zeit, sich mit Schüllers Wohlstandsproblemen auseinander zu setzen. Dafür hat nur der ORF Zeit. Währenddessen kümmert sich Papst Franziskus um die echten Probleme der Christen. Und eines kann man mir schon glauben, die Gleichstellung der Homoehe ist für die Christenheit kein echtes Problem, sondern nur für unsere Wohlstandsgesellschaft.
Die (echte) Kirche will sich um Hunger, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit, Krankheit, Einsamkeit, Unterdrückung und Ausbeutung kümmern und nicht um eine Neubewertung von Homosexualität.
2 Millionen begeisterte Katholiken erwähnt der ORF als Schlagzeile und wegen ein paar hundert alternder Zuhörer für Schüller macht der ORF einen Bericht. Das sind die Prioritäten im ORF.




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