Montag, 12. Mai 2014

Unser Erfolg beim Song Contest

Gestern hat mein Sohn (8 Jahre) wegen Nachlässigkeit meinerseits einige Augenblicke Nachrichten (ZIB1) oder Seitenblicke gesehen (der Unterschied ist ohnehin nicht mehr fassbar). Auf alle Fälle tauchte am Schirm eine Frau mit Vollbart auf. Österreich hat mithilfe eines Vollbarts den Eurovision Song Contest gewonnen, so könnte man glauben.


Seine Reaktion war unverblümt und eindeutig. Er lachte diesen Typen, der nicht einmal weiß, ob er ein Manderl oder ein Weiberl ist, einfach aus. Es erschien ihm einfach zu komisch, zu blöd. „Papa, Papa, schau her, da ist eine Frau mit Bart – sieht die nicht dämlich aus!?!“

Wie wir aus dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ wissen, sagen Kinder die Wahrheit, wo die Erwachsenen lügen und sich etwas vormachen. Hier geht es nicht um Toleranz, sondern schlicht um einen blöden Trick, mit seinem Körper Geschäft zu machen - und das auf lächerlichste Weise.


Nun habe ich wieder einen Grund mehr, mich zu schämen, Österreicher zu sein.
Dabei hätte Österreich unter Umstanden auch ohne die geschmacklose Aufmunitionierung des Sängers einen Sieg errungen, denn der Song selbst ist ja wirklich gut. 
Nur eines müsste man mir erklären. Ist jetzt jeder, der nicht für Conchita "Wurscht" gestimmt hat automatisch als intolerant zu bezeichnen, oder darf einem der Song auch einfach nur nicht gefallen haben auch? Über den Geschmack kann man schließlich nicht streiten.
Ist mein achtjähriger Sohn intolerant, weil er es lächerlich findet, dass es Menschen gibt, die nicht zu ihren Geschlecht stehen können? 

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