Donnerstag, 7. Oktober 2010

Der Islam gehört zu Deutschland - wirklich?


Wenn der deutsche Präsident Wulff meint, dass der Islam zu Deutschland gehöre, so stellt sich mir die Frage, wie er das meint?
Geschichtlich und kulturell kann ich nicht erkennen, dass der Islam zu Deutschland gehört. Das zeigt sich ja schon daran, dass es mit Muslimen die größten Integrationsprobleme gibt.
Trotzdem ist es eine Tatsache, dass heute 4 Millionen Muslime in Deutschland leben. Also zum aktuellen Deutschland gehört der Islam, weil es eben eine große Zahl Muslime gibt. Doch warum gibt es die in so großer Zahl? Weil die Einwanderungspolitik der vergangenen 30 Jahre gedankenlos, opportunistisch und naiv war. Muss man einen Umstand, der durch eine fehlgeleitete Politik geschaffen wurde, als zu Deutschland gehörend akzeptieren, nur weil es faktisch ist? Auch der Faschismus gehört nicht zu Deutschland, obwohl die Nazis 7 Jahre lang die absolute Macht in Deutschland hatten. Es liegt also nicht an der Tatsache, dass es viele Muslime gibt, die den Islam zu einer Eigenschaft Deutschlands macht, sondern es ist das "zu Deutschland gehörend", was die Deutschen zulassen. (Da ich selbst kein Deutscher bin, wende ich diese These natürlich für jedes Land an). In diesem Sinne gratuliere ich den Deutschen nicht wirklich zu ihrem neuen Bundespräsidenten. Denn gerade durch die Wiedervereinigung Deutschlands hat das Land bewiesen, dass es zur Solidarität und Toleranz fähig ist. Es wird Zeit, zu zeigen, dass man auch Werte vertritt, die selbst durch großen Ansturm nicht überwunden werden können. Etwas zu tolerieren ist nicht gleichbedeutend damit, alles Faktische hinnehmen zu müssen. Das Wort "Toleranz" wird so inflationär gebraucht, dass sich schon niemand mehr fragt, was es eigentlich bedeutet - und ich habe den Eindruck, dass sich nicht einmal der deutsche Bundespräsident viel Gedanken darüber gemacht hat, sonst hätte er nicht nur die einheimischen Deutschen ermahnt, sondern auch die Muslime, die in Deutschland leben.

Muss man also eine Religionsgemeinschaft anerkennen, wenn es viele Anhänger dieser Religion gibt?
Meiner Meinung nach darf die Zahl der Religionsanhänger keine Rolle für die Anerkennung spielen.
Bei uns in Österreich wurde der Islam im 19.Jhd. ausschließlich aus machtpolitischen Gründen anerkannt. Ich denke, dass war ein großer Fehler. Dabei wurde nämlich ein wichtiges menschliches Verhalten außer Acht gelassen.

Wenn z.B. in einer Firma ein neuer Kollege in ein bestehendes Team eingefügt wird, so liegt es primär beim Kollegen selbst, einen Platz in diesem Team zu finden. Würde er beispielsweise von Anfang an besondere Forderungen stellen, so täten sich die Kollegen auch sicher schwerer ihn zu akzeptieren. Nicht das Team muss zurückweichen, um ihm Platz zu machen, sondern er muss selbst den Platz finden, in dem er in das Team passt. Schafft er das in einen bestimmten Zeitraum nicht, so wird das nachteilige Auswirkungen auf die Firma und das Betriebsklima haben. Seine Anwesenheit alleine darf das Team nicht verändern. Entweder er wird Teil des Teams, er fliegt raus oder er zerstört es. Eine andere Lösung gibt es nicht.

Bei den meisten muslimischen Migranten habe ich das Gefühl, dass sie sich nicht als Teil des Teams (Gesellschaft) sehen.
Und wer es nach drei Generationen immer noch nicht geschafft hat, Teil eines Teams zu werden, muss sich meiner Meinung nach die Frage gefallen lassen, ob es an ihm liegt.

2 Kommentare:

  1. Es gab Zeiten, da gehörte die Beulenpest zu Deutschland. Hoffen wir, daß wir auch die grüne Pest überwinden.

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  2. Ich entschuldige mich dafür, dass ich den Namen des deutschen Präsidenten falsch geschrieben habe. (Wieder etwas gelernt ;-) )

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