Samstag, 30. Oktober 2010

Kirchliche Kondomverteilung war gestern - heute gibt’s Sex just4fun in Salzburg

Die Katholische Jugend in Salzburg macht sich Gedanken.
Nicht über Gott etwa, sondern über Sex und Aufklärung - oder das, was sie unter Aufklärung versteht. Denn ich kenne kein Mädchen, das ungewollt schwanger wurde, weil sie nicht wusste, was Oralsex ist, oder weil sie anderwärtig zu wenig aufgeklärt worden wäre. Darum widmet sich die KJ Salzburg diesem Themas.

Man solle bei der Wahl des Zeitpunktes dem Bauchgefühl folgen, so steht dort geschrieben. Demnach hätte ich in Jugendjahren permanent und mit jedem Mädchen Sex haben müssen, denn mein Bauchgefühl meinte es immer ernst.

Die Worte Ehe oder heiraten kommen, glaube ich, in der ganzen Broschüre nicht einmal vor.
Roland Rasser, Dechant und Pfarrer von Saalfelden meint, dass die meisten Jugendlichen ohnehin die selbe Einstellung wie die Kirche hätten. Das wundert mich etwas. Ich glaube, gehört zu haben, dass die Kirche meint, dass Sex ausschließlich in die Ehe gehört. Da aber immer weniger Menschen heiraten wollen, nehme ich also demzufolge an, dass Jugendliche immer weniger Sex haben wollen (sonst würde Roland Rassers Aussage nicht mehr stimmen), was in mir wiederum die Frage aufwirft, warum die Salzburger KJ sich dann so eindringlich diesem Thema widmet?

Er meint auch, dass moralische Forderungen ohne Begründungen zu geben, bei den Jugendlichen nicht ankämen. Das ist zweifelsohne richtig, aber wäre es nicht seine Aufgabe, die Begründung zu liefern anstatt die moralischen Forderungen zu relativieren?

Am „unterhaltsamsten“ finde ich aber an der Broschüre, dass auch der Frage nachgegangen wird, wann der Beste Zeitpunkt für den ersten Sex gekommen ist.
Ein Junge sagt dazu: „…wenn die Chemie stimmt…“
Aha, die Chemie hat bei mir immer gestimmt. Ich brauchte das Mädchen nicht einmal zu kennen. Die Hormonausschüttung war gegeben. Manchmal stimmte die Chemie auch mit mehreren Mädchen gleichzeitig.
En Mädchen meint: „ …das muss jeder selber wissen…“
Auch interessant, da wird ein Rategeber ausgegeben und darin steht, dass man den richtigen Zeitpunkt selber wissen muss. Welch toller Rat. Sehr aufklärend diese Aufklärung.

Praxistipps für Sexanfänger gibt’s auch:
Hier werden folgende Fragen beantwortet: Was bedeutet anal, blasen, onanierien, squierting, G-Punkt, Verhütungsmittel, Stellungen, Kamasutra oder was ist die ideale Penislänge.
Dieses Wissen schützt unsere Jugend sicher vor Aids und ungewollten Schwangerschaften. Welche Verhütungsmittel es gibt, wissen sie sowieso von der Schule. Das einzige, das sie nicht so gut kennen, nennt sich „Natürliche Empfängisregelung“ und von dieser Methode ist in der Broschüre kaum die Rede.

Ich frage mich, warum sie nicht gleich ein Pornomagazin als anschauliches Beispiel dazugelegt hatten.
Kaum ein Bischof nimmt zu diesen Vorgängen Stellung. Einzig Bischof Laun traut sich dem Treiben zu widersprechen (hier). Ein Wort aus seinem Artikel möchte ich aufgreifen.

"Was, sagte Jesus, passiert mit Menschen, die Kinder verführen?"

1 Kommentar:

  1. Auch wenn ich mich wiederhole: Hätte Johannes der Täufer im Tonfall heutiger Bischöfe gesprochen, wäre er eines natürlichen Todes gestorben." (Erzbischof Dyba seinerzeit)

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