In Italien hat man Angst, dass Merkel das Vierte Reich begründet. Nach zwei Weltkriegen (im zweiten Weltkrieg war ja Italien ein Verbündeter Deutschlands) fürchtet man in Italien, von den Deutschen okkupiert zu werden. Die böse Frau Merkel zwingt allen die deutsche Finanzdisziplin auf. „Die Nazi-Deutschen wollen uns Lektionen in Demokratie erteilen“, schreibt die Zeitung „Libero", als Mario Monti die Rechte des italienischen Parlaments zugunsten der Finanzdisziplin beschneiden will.
Das sind Töne, die neuerdings (teilweise) aus Spanien, vor allem aber aus Griechenland und Italien kommen, wie man sie nur aus der dunklen Vergangenheit kennt. Wo ist es denn, das Friedenprojekt Europa, welches immer als Argument hergenommen wird, um jede Euro-Unsinnigkeit zu finanzieren?
Das sind doch Ressentiments, die es vor dem Zwangszusammenschluss in den Euro nicht gegeben hat. Erwarten diese Länder tatsächlich, dass deutsche Touristen ihre Hotels füllen, wo diese doch als Nazis bezeichnet werden?
Sobald Deutschland auch nur Andeutungen macht, dass es nicht endlos bereit ist, die Taschen aufzumachen und Geld herauszurücken, wird die Freundschaft zu Deutschland aufgekündigt. Dann wird schnell geschimpft, alte Vorurteile bedient, ein paar Nazivorurteile aus der Mottenkiste ausgekramt (das hat ja bisher immer funktioniert) und Tatsachen verdreht. So wird zum Beispiel lauthals behauptet, dass Deutschland von der Europäischen Vereinigung übermäßig profitiert hat (wie genau, wird nicht erörtert), mit dem deutschen Exportwunder wurden dann die Griechen und Italiener an die Wand gedrückt und jetzt in der Krise fließt das ganze Geld wieder in den sicheren Hafen Deutschland zurück.
Vergessen wird, zu erwähnen, dass genau die Staaten, von denen diese Behauptungen ausgehen, jene sind, die seit Jahrzehnten die höchsten EU-Förderungen einstreiften (sowohl in Infrastruktur, als auch in der Landwirtschaft) und das sie ebenso seit Jahrzehnten von der deutsch-niederländisch-finnisch-österreichischen Bonität profitierten, indem sie billige Zinsen für Staatsanleihen zu zahlen hatten. Sie selbst waren es, die alle diese Vorteile verspielten. Sie verwendeten diese Vorteile nicht vernünftig, wie es die Deutschen gemacht haben, sondern lebten über ihre Verhältnisse. Dieses Südländische Ineffizienz haben die Märkte bemerkt, und darum fließt Deutschland das Geld zu. Anstatt in sich zu gehen und zu erkennen, dass man selbst einen Fehler begangen hat, ist es viel populärer, andere Staaten (sogar jene, an deren Tropf man hängt) für seine Misere zu beschuldigen.
Europa ist nur so lange ein Friedenprojekt, wie Deutschland (und die anderen Nord Staaten, die regelmäßig vergessen werden) die Geldtasche aufmachen und zahlen. Nur allein die Androhung, dass das Maß einmal voll sein könnte, führt dazu, das italienische Zeitungen die Deutschen als Nazis beschimpfen.
Das ist also das Friedensprojekt Europa.
Wenn schon die Geschichte bemüht werden soll: Italien war ja zumindest Ideengeber und wackerer Bündnisgenosse des Dritten Reiches. Ohne den Traum vom Neuen Römischen Reich (mare nostrum) kein idiotischer Afrikafeldzug, kein deutsches Eingreifen in Griechenland mit all den verheerenden Folgen. Alles schon vergessen, signori??? Hört man nicht gern, gell?
AntwortenLöschenUnd wenn man sich die Geschichte (und Vorgeschichte) des 1 Weltkrieges genau ansieht, wird man sehen dass dies schon immer so war.
AntwortenLöschenAm Ende sind die Deutschen Schuld.
Michail ein Nichtdeutscher (die einzigen die Wahrheiten aussprechen können ohne als Nazi zu gelten)