Die Familienministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) predigt es seit langer Zeit:
Die Kinder so früh wie möglich in die Ganztagsbetreuung und dafür die Steuerliche Entlastung der Familien abschaffen (vor allem der Mehrkindfamilien). Die Väter gehören zum „Papamonat“ zwangsverpflichtet, weil die Freiwilligkeit enden wollend ist.
Lesben und Schwule haben das gleiche Recht auf Kinder und der Begriff „Familie“ gehört an die reale Lebenswelt der Menschen angepasst. Was bedeutet das eigentlich?
Was ist die reale Lebenswelt, an die wir die Politik anzupassen haben?
Die Tatsache, dass weite Teile unserer Gesellschaft durch Konsum, Karriere, Pornografisierung und Egoismus beziehungsunfähig geworden sind und deswegen die Geburtenrate sinkt, scheiden als Grund ja laut Frauenministerin aus. Wenn 90% der Jugendlichen Alkohol trinken und rauchen, so gehören diese Handlungen auch zur realen Lebenswelt der Jugendlichen, doch kein Politiker würde daran denken, die gesetzlichen Bestimmungen deswegen anzupassen. Die Tatsache, das Patchworkfamilien in der heutigen Zeit eine Normalität geworden sind, sagt noch lange nicht, dass diese Lebensform deswegen förderungswürdiger geworden ist, genauso wie die Tatsache, das Jugendliche gerne rauchen nicht förderungswürdig ist, auch wenn sie es selbst wollen.
Die Aufgabe des Staates wäre es nicht, den Gesellschaftsentwicklungen hinterher zu laufen, sondern die Gesellschaft zu leiten und zu führen, OHNE sie dabei zu bevormunden (wie es die sozialistische Vorstellung ist). Heinisch-Hosek will die Politik anpassen an die Gesellschaft. Die Aufgabe der Familienpolitik wäre es aber, die Gesellschaft zu schützen, zu lenken und behutsam zu steuern damit die Familie (und damit meine ich durchaus die Familie in ihrer engeren Begrifflichkeit) wieder ein zu Hause für die Menschen sein kann. Umfragen haben ergeben, das junge Menschen sehr wohl von Familienleben traditioneller Art träumen und nicht von Patchwork-WGs. Es ist ziemlich offensichtlich, das Patchworkfamilien nur allzu oft eine ebenso suboptimale Lösung für Kinder darstellen, wie schlecht funktionierende Ehen.
Der Lösungsansatz gegen die niedrige Geburtenrate wird laut Heinisch-Hosek im Karrierehindernis für die Frau gesucht.
Ich bezweifle stark, dass dies wirklich der Grund für die mangelnde Bereitschaft zur Familiengründung ist. Vielmehr vermute ich, dass es den Menschen kaum mehr gelingt, eine Beziehung langfristig zu leben. Diese Langfristigkeit ist bei einer Familienplanung mit mehreren Kindern aber unabdingbar. Es gibt keine Verlässlichkeit mehr. Sowohl in finanzieller, als auch in persönlicher Hinsicht können sich junge Frauen nicht mehr auf das Wagnis einlassen, eine Entscheidung zu treffen. Heinisch-Hosek und ihre ideologisch verblendeten Parteigenoss/innen vergessen, dass ein Kind unabhängig von Kinderbetreuung und Ganztagsschule, wo die Kinder versorgt - und ideologisch indoktriniert - werden sollen, eigentlich Eltern (Väter und Mütter) braucht, die ihm ein Leben vorleben. Und das nicht nur drei Jahre, sondern bis hinein ins Jugendalter. Sie brauchen einen Ort, wo Konflikte ausgetragen werden können und Rollen (sowohl positive, als auch negative) eingelernt werden. Wenn Männer wieder so viel verdienen würden, dass sie eine Familie erhalten könnten, ohne dass sie auf ein Zweiteinkommen angewiesen wären, welches für die Frau unweigerlich zur Doppelbelastung wird, wäre ebenso den Frauen geholfen. Wenn die Kindererziehung als Leistung angesehen und nicht zur Privatsache von ein paar „zurückgebliebenen“ Frauen betrachtet werden würde, müssten sich Frauen auch nicht wie Schmarotzer vorkommen, wenn sie ihre Familie als ihre Aufgabe sehen. Viele Lehrer und Pädagogen klagen über Autoritätsverlust. Doch von wo kommt dieser? Bei näherer Betrachtung würde man feststellen, dass der neue Freund der Mutter dem Sohn einfach nichts zu sagen hat. Er hat keine Autorität über ihn, weil er keine Bindung mehr zu ihm hat. Patchworkfamilien, an die sich Heinisch-Hosek anpassen will, sind ein Mitgrund für den folgenschweren Autoritätsverlust von Lehrern, Behörden und Erziehungsberechtigten.
Sie sind daher ein Teil des Problems und nicht Teil der Lösung, an die sich die Gesellschaft anzupassen hat. Denn die Gesellschaft hat sich auch nicht an die rauchende Jugend anzupassen, sondern diese ist vor frühzeitigem Tabakkonsum zu schützen.
Die Denkweise moderner Feministinnen wie Heinisch-Hosek ist natürlich eine ganz andere.
Der Begriff Familie hat für sie keine Bedeutung. Es ist eine Ansammlung von Menschen, die zufällig zusammengewürfelt werden. Darum ist auch das Geschlecht uninteressant. Gechlechterrollen gehören eliminiert. Darum sollte ja richtiggehend die Gleichstellung von Schwulen und Lesben in der Kindererziehung gefördert werden. Interessanterweise wird hier übrigens ein ganz anderes Maß angelegt als in anderen Bereichen. In der Frage der Gleichstellung von Homo-Ehen wird mit der persönlichen Lebensgestaltung des Einzelnen argumentiert. Bei der Zwangsrekrutierung für das Papamonat aber nicht. Hier sollen Zwangsmaßnahmen angewendet werden. Gefördert wird nicht die Familie als soziale Errungenschaft, sondern nur mehr Individuen, die sich auseinander dividieren lassen. Es werden Frauen gefördert, Migranten gefördert, die Betreuung von Kindern (Achtung - nur die Betreuung, aber nicht das Kind selbst) wird gefördert, aber nie die Familie als Kollektiv. Ja, warum sollen sich jetzt junge Menschen ausgerechnet dafür entscheiden?
Wenn wir wieder mehr Kinder haben wollen, anstatt von ständig steigender Migration abhängig zu sein, dann sollten wir nicht an der Emanzipation des Individuums arbeiten (und genau das tut die SPÖ Politik), sondern an der Beziehungsfähigkeit der Menschen. Dann müsste die Politik „die Ehen“ fördern anstatt „die Frauen“.
Eine Provokation in einer Gesellschaft, in der individuelle Freiheit des Einzelnen und persönliche Entfaltung mit Egosimus gleichgesetzt wird.
Zitat: Der Lösungsansatz gegen die niedrige Geburtenrate wird laut Heinisch-Hosek im Karrierehindernis für die Frau gesucht. Ich bezweifle stark, dass dies wirklich der Grund für die mangelnde Bereitschaft zur Familiengründung ist. Vielmehr vermute ich, dass es den Menschen kaum mehr gelingt, eine Beziehung langfristig zu leben./Zitat
AntwortenLöschenNö. Wenn ein Mann so wenig verdient, dass die Ehefrau erwerbstätig sein MUSS, um nur die Miete zaheln zu können und die Krankenvesicherung und die Kleidung und das Essen, dann sind Kinder, vor allem bei fehlenden Betreuungsmöglichkeiten ein EINKOMMENSHINDERNIS für die Ehe und ein ausgesprochenes ARMUTSRISIKO. Die können dann einfach ihren Vermieter nicht mehr bezahlen. Und den Bus zur Arbeitsstelle. von einer Flasche Wein am Samstagabend ganz zu schweigen. Und wenn der Mann UND die Frau nur noch befristete Verträge bekommen, oder auf Dauer zu mies bezahlter Leiharbeit auf Abruf verdammt sind, dann können die erst gar nicht mit der Familienplanung anfangen, ohne sicher zu sein, dass sie nicht übermorgen beide im Jobcenter hocken und verzweifelt versuchen eine Arbeit zu finden.
Und selbst wenn beide Arbeit haben, dann sind sie doch, wie alle Arbeitnehmer im fünfstelligen Einkommensbereich, die letzten zehn, fünfzehn Jahre immer ärmer geworden. Ich habe das, wie alle anderen Arbeitnehmer mit Normaleinkommen, selbst erlebt. Mein Realeinkommen, gemessen an der Kaufkraft, ist heute so niedrig, wie vor fünfzehn Jahren.
Und dann reden Sie von "Karrierehindernis" für Frauen?
Geschiedene Eltern können, bei gutem Einkommen, ohne weiteres ihre Kinder weiter versorgen. Auch mit gemeinsamen Sorgerecht, wie das immer mehr Geschiedene machen. Und bei einer Eheschliessung lässt sich niemand, der Kinder haben will, von einer möglicherweise irgendwann drohenden Scheidung beeinflussen. Aber von dauernder Leiharbeit, von niedrigem Einkommen, von unerschwinglicher Miete, davon WIRD Familienplanung beeinflusst.