Der hoffnungsfrohe ÖVP Sympatieträger Sebastian Kurz hat ja intensiv an einem Transparenzpaket für die Politik gearbeitet. Wie ernst die ÖVP diese Transparenz nimmt, zeigt sein Parteikollege Berlakovich (Umweltminister), der Dokumente, die Aufklärung bezüglich der Nutzung von Pestiziden in der Landwirtschaft bringen würde (Stichwort: Bienensterben), mit allen möglichen Ausreden verhindert, wie Datenschutz und Amtsverschwiegenheit. Komisch ist das schon, wollte doch Sebastian Kurz genau diese Amtsverschwiegenheit abschaffen. Nimmt sich die ÖVP selbst noch ernst? Jetzt hat auch Parteichef Spindelegger mitbekommen, dass es vor den Wahlen sehr unklug ist, sich die Bienen zum Feind zu machen, und schon wird wieder eine Kehrtwende gemacht.
Wollte die ÖVP nicht irgendwann einmal die Familien fördern? Ja, aber nur vor den Wahlen. Denn kaum sind diese geschlagen, sind es hauptsächlich die Familieneinkommen, die die Wahlzuckerl und Wahlversprechen finanzieren müssen. So lesen sich die Vorstellungen der ÖVP zum Thema Familienförderung wie ein Brief an das Christkind. Die ganzen Jahre ihrer Regierungszeit habe ich nie etwas davon gehört. Dagegen hat sich Sebastian Kurz intensiv um eine schnellere Einbürgerung von Migranten bemüht und den Level dabei gezielt niedrig gehalten. Es sollen ja keine Werte in unserem Wertesystem gefunden werden, bei denen es für gewisse Gruppierungen von Migranten Probleme gäbe, diese zu akzeptieren. „Wir heißen alle mit freundlicher Miene willkommen - einfach so. Ach ja, bitte vergesst nicht zu wählen… Liebe Grüße, euer Sebastian Kurz.“
Die ÖVP hat die Wohnungsmieten als Thema entdeckt und die SPÖ ist sofort aufgesprungen. Sie wirbt in Wien mit leistbaren Wohnen. Ja, wenn der SPÖ das leistbare soziale Wohnen so am Herzen liegt, dann gibt es in Wien ja sicher keine Probleme für Familien, am Wohnungsmarkt leistbare Wohnungen zu bekommen. Tatsache ist, dass die Mieten schneller gestiegen sind, als die Inflationsrate und Löhne. Die SPÖ ist in Wien ja erst seit ein paar Dekaden in einer Alleinregierung an der Macht. Ausreden fielen mir da eigentlich keine ein.
Da kommt der Verdacht eines Korruptionsskandals um „Wiener Wohnen“ (Gemeindewohnungen) gerade recht, in dem es um Baukartelle geht, die im großen Stil an der Finanz vorbei ihr Geld ins Ausland verschoben haben soll. In Anbetracht dessen ist der Werbeslogan ums leistbare Wohnen irgendwie unglaubwürdig.
Von der SPÖ habe ich eigentlich schon lange nichts mehr gehört. Das letzte war, dass sich die Frauenministerin um Karrierefrauen sorgt (die geschlechterspezifische Einkommensschere zwischen männlichen und weiblichen Managern erhielt das größte Gewicht der Aufmerksamkeit der Frauenministerin). Das zweite große Anliegen von Heinisch-Hosek ist, dass jedes Kind verpflichtet werden soll, Rechtsanspruch hat, den ganzen Tag ab frühester Kindheit an weit weg von der Vertrauensperson (Mutter) versorgt zu werden. SPÖ - näher am Menschen.
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