Dienstag, 14. Mai 2013

Die Doppelmoral und der Christenhass unserer Gesellschaft


Das Feindbild Christentum und Kirche wird hierzulande immer mehr gepflegt.
So als hätten wir keine anderen Probleme, wird das Thema „Kreuz im Klassenzimmer“ immer wieder von neuem aufgekocht. In der Kunst gehört es fast schon zum guten Ton, sich über Christentum, Kirche oder Katholizismus lustig zu machen (siehe Ulrich Seidl, Romeo Castellucci bei den Wiener Festwochen, u.v.m.) Die „Pussy Riot“-Aktionistinnen wurden immer nur als Opfer, aber nie als Täter gezeigt und auch die Femen werden zu Heldinnen stilisiert, solange sie den katholischen Klerus provozieren. Was verbirgt sich hinter diesem immer offensichtlicher werdenden Christenhass?
 
Eines einmal vorweg: die Christen sind in einem säkularen Europa bereits eine Minderheit. Europa ist aus christlicher Sicht ein Missionsgebiet (eine Gesellschaft, der man als Christ Gott näher bringen sollte, damit die Menschen von Gott erfahren, der sie so liebt, dass er seinen eigenen Sohn hingab, um die Menschen zu retten).
 
Wenn die Mutter eines Schülers sich  über das Vorhandensein eines Kreuzes im Klassenzimmer aufregt - wie unlängst geschehen (hier) - dann bedeutet das nichts anderes, als dass sie sich von einer Minderheit bedroht fühlt. Wenn das Kreuz abgehängt werden muss, weil die Mehrheit der Schüler nicht christlich ist, dann muss man auch fragen, warum ein Bild vom Bundespräsidenten im Klassenzimmer hängt, obwohl die Mehrheit ihn vielleicht auch nicht gewählt hat? Haben wir uns auch gefragt, ob die Mehrheit der Bevölkerung in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem leben will, oder ob die Mehrheit diese Art von Demokratie will, oder ob uns der Konsumzwang wirklich so willkommen ist? Will die Mehrheit soviel Macht für multinationale Konzerne? Oder sind das alles Dinge, in die wir einfach hineingeboren werden und sie prinzipiell akzeptieren, weil wir es nicht anders kennen? Von all diesen Dingen beeinflusst uns in unserem Alltag am allerwenigsten das Christentum. Ich kenne keinen Menschen, der vom Christentum bedroht wird und trotzdem scheint das die Menschen viel mehr zu stören, als alle gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, die sie begehen und unter denen sie leiden.
 
Warum wird das Christentum von der Gesellschaft als so störend wahrgenommen? Viel störender als beispielsweise der Islam, obwohl das Christentum gegenüber dem Islam viel freier und freiheitsliebender ist? (Es gibt weder Kleidungs- noch Speisevorschriften im Christentum.) Warum reibt sich die Gesellschaft nicht so sehr an der Religion im Allgemeinen, sondern vielmehr am Christentum im Speziellen?
Natürlich, unsere Geschichte hat uns geprägt, und dass das Christentum dunkle Kapitel seiner zweitausendjährigen Geschichte aufweist, ist nicht von der Hand zu weisen, doch erklärt das nur bedingt den Hass auf das Christentum. Ich kenne keine andere Institution, die solch ein Alter hätte und schon gar keine, die trotz des hohen Alters keine Verbrechen begangen hätte. Ich glaube kaum, dass die heutigen Kinder vom Christentum so unterdrückt wurden, dass es für sie eine Zumutung wäre, ein Kreuz zu Gesicht zu bekommen. Hingegen wird es kaum als Zumutung empfunden, dass die Kinder schon im Volksschulalter über-aufgeklärt werden, mit Pornographie in Berührung kommen oder dass junge Mädchen in Medien (siehe „Deutschland sucht den Superstar“ etc.) richtiggehend in die Prostitution getrieben werden - nach dem Motto, verkaufe dich und mach deinen Körper zu deinem Kapital. Es wird nicht als Zumutng empfunden, dass Kinder im Alter von eineinhalb Jahren den ganzen Tag der Mutter entrissen werden (mit Zustimmung der Mutter). Es wird auch nicht als Zumutung empfunden, dass unser Wohlstand auf die Not anderer aufbaut. Wenn nicht gerade in Bangladesch eine Textilfabrik in sich zusammenbricht, merken wir nicht einmal, unter welchen Bedingungen unsere billigen Klamotten hergestellt werden.
Die Doppelmoral der Kirche wird angeprangert (vor allem im Hinblick auf Zölibat und sexueller Missbrauch), doch die eigene Moral wird kaum hinterfragt. Wenn man eine Tour von Salzburg nach Wien macht, um bei Primark oder ins Outlet (Parndorf) shoppen zu gehen, bis der Kofferaum platzt, ist das kaum eine moralische Hinterfragung wert (von wegen CO² Emissionen und so…).
 
Es sind die moralischen Werte der Kirche, die die Menschen als Zumutung für den modernen Menschen empfinden. Eheliche Treue, Zucht, Ordnung, Zurückhaltung, Demut und Anstand sind unerträglich für eine Gesellschaft, die Unersättlichkeit, Begierde, Extase, Hochmut, Eitelkeit, Materialismus und Unmäßigkeit anbetet. Obwohl die Kirche überhaupt keine Macht mehr hat, reibt sich eine dekadent gewordene Gesellschaft an meisten an ihr auf, weil sie möglicherweise spürt, dass ihre Lebensweise auf lange Sicht absolut zukunftsuntauglich ist.
Ich kritisiere diese Gesellschaft übrigens nicht als einer, der nichts mit ihr zu tun hat, sondern durchaus als einer, der genauso dekadent ist, wie die Gesellschaft, in der er lebt. Doch unser schlechtes Gewissen gibt uns kein Recht, die Tatsachen einfach zu verdrehen.
 
Die Kirche wird als Unterdrücker dargestellt und die Femen als Freiheitskämpfer. Es gehört zum Guten Ton, sich vom Katholizismus zu distanzieren. Es gilt als schick, in der Kunst religiöse christliche Symbole zu verunglimpfen und Christen als besonders komplexbehaftete Menschen darzustellen. Hingegen wird der Islam geschützt und jegliche Kritik mit Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz abgetan. Dabei sind die Gesetze des Islam um ein vielfaches radikaler und engstirniger als die des Christentums.
Christliche Symbole werden als Beleidigung empfunden.
In Antikirchenvolksbegehren hoffen die Initiatoren auf die Auslöschung der Kirchen aus dem öffentlichen Raum unter dem Deckmantel der „Trennung von Staat und Kirche“. Hingegen pocht niemand auf die Trennung von Konzernen und Staat.
In Wahrheit findet ein Kampf in Europa statt. Es wird intensiv daran gearbeitet, das Christentum aus Europa herauszudrängen und dabei sind Moslems (noch) nicht die Vorreiter, sondern jene, die soviel von Toleranz, Gleichheit, Freiheit, Selbstverwirklichung, Individualität und Offenheit sprechen, um ihr eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen.
 
Ihre Offenheit ist in Wahrheit Beliebigkeit,
ihre Toleranz ist in Wahrheit Egoismus,
ihre Gleichheit ist Gleichgültigkeit,
ihre Freiheit ist Sucht,
ihre Individualität ist Selbstsucht.
 
Ihre Moral ist eine Doppelmoral.

1 Kommentar:

  1. An dieser Schmiede werd' ich stehen
    Und nicht eher zur Ruhe gehen
    Bis dieses Werk ist je vollbracht,
    Dein Antlitz mir entgegenlacht.
    Ein Schwert aus Eisen sollst Du sein,
    So hart wie Fels, wie Wasser so rein.
    Meine Rache sollst Du bringen
    Und für mich den Sieg erringen.

    Geschmiedet der Götter zu Ehren,
    Zur Erhaltung der uralten Lehren.
    Dein Glanz, die Reinheit, Deine Kraft,
    Gehartet aus Feindes Lebenssaft

    Mein Haß, mein Ekel, meine Wut
    Gilt nur der schwachen Christenbrut.
    Christenfeind, so heiße Schwert,
    Deren Leben hat kein Wert.
    Verteidiger des alten Glauben
    Sollst Du sein, ihr Leben rauben.
    Gleiches taten sie mit mir,
    Ihr Blut, ihr Leben holen wir.

    Geschmiedet der Götter zu Ehren,
    Zur Erhaltung der uralten Lehren.
    Dein Glanz, die Reinheit, Deine Kraft,
    Gehartet aus Feindes Lebenssaft.

    Euer Blut für meine Rache,
    Heilig sei mir diese Sache.
    Ich will nicht ruhen und nicht schlafen
    Bis ich euch alle totgeschlagen.
    Mit Dir mein Schwert werde ich siegen
    Und sollt' ich tot am Boden liegen,
    Odhinn erbahrm Dich meiner Seele.
    Nimm mein Leben meine Ehre

    Geschmiedet der Götter zu Ehren,
    Zur Erhaltung der uralten Lehren.
    Dein Glanz, die Reinheit, Deine Kraft,
    Gehartet aus Feindes Lebenssaft.

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