Donnerstag, 23. Dezember 2010

Eine Momentaufnahme der Zeit









Der Versuch, die Gegenwart so zusammenzufassen, dass sie beschreibbar wird, muss an der Fülle der Vorfälle scheitern, aber es ist gerade die Anzahl der scheiternden Menschen, die in jedem Moment zugrunde gehen, welche ein erschreckendes Bild ergeben. So viele Schicksale kann die Gesellschaft gar nicht ausblenden, um ihr Traumbild von Konsum, Selbstverwirklichung und Glück aufrecht zu erhalten, ohne dabei Teil eines grausamen Spieles zu werden, welches sie zu Tätern macht (schon allein dadurch, dass sie alles ausblendet, das unangenehm ist, wird sie zum Täter). Es ist eine gottlose Welt. Das heißt, sie ist verdammt und verdorben - in sich so verdorben, dass nur Leid und Ungerechtigkeit aus ihr entstehen kann. Egal wie viele Menschenrechtsverträge und Friedensbeschlüsse unterzeichnet werden und egal wie viele Organisationen für Friedenserhaltung, Friedensschaffung und Weltverbesserung wir gründen.
Am Ende werden die Menschen genau daran zu Grunde gehen. Denn all das entspringt ebenfalls dem Geist dieser Welt. Dem Geist des Menschen.
Die Welt war früher keinesfalls besser, aber mit Sicherheit auch nicht schlechter. Die Welt war damals so grausam und unmenschlich wie heute.  Die Welt sehnte sich nach einem Neubeginn, genauso wie heute. Die Menschen kannten damals genauso keinen Ausweg wie heute. Damals, als völlig unbemerkt vom Weltgeschehen Weihnachten begann.

Gott wurde hineingeboren ins Chaos, in den Krieg und in die Armut.
Er kam nicht (erkennbar) als Gott, sondern er kam als Mensch zu den Seinen.
Sein Schicksal war es, ein Leben lang verkannt zu werden, selbst von seinen Freunden.
Nur seine Mutter hatte eine Ahnung, was ihr durch ihren Sohn widerfuhr.
Sein irdisches Leben endete, wie es begonnen hatte. Nicht auf Stein und Marmor, sondern auf Holz - verkannt. Er war König und keiner glaubte es ihm. Vom Holz der Krippe zum Holz des Kreuzes.
Diese Welt ist heute so gottlos wie damals und deswegen ist sie heute so leidvoll wie damals.
In diese Welt wurde Gott hineingeboren, um ihr Heilung zu schenken.
Doch wer nimmt sie an? 





Heute wie damals haben wir Menschen die Chance das Angesicht der Erde zu ändern, indem wir umkehren zu Gott.
Oder wir können unsere Geschichte weiter schreiben, wie wir sie geschrieben haben seit je her. Wie in einem Wasserfall aus Menschenleben fallen diese ins Verderben. Sekunde für Sekunde. Seit Anbeginn der Zeit. Wir erkennen es nur nicht, weil es ein beständiger Strom ist, der an uns vorbeizieht wie ein schlechter Film.
Doch Gott wurde schon Mensch. Er hat schon alles gegeben. Mehr als alles kann nicht gegeben werden. Nehmen müssen wir das Weihnachtsgeschenk, dass Gott uns gab, selbst.
Die Welt hat es damals nicht erkannt und sie wird es heute nicht erkennen, aber jene, die es neu erkennen, bekommen einen neuen Anfang geschenkt.
Vielleicht werden wir sterben, wie unser Gott am Kreuz.
Doch wir werden sicher leben, wie kein Mensch der Welt je gelebt hat, wenn wir Christus annehmen.

Das sollten wir Christen nicht vergessen.
Frohe und gesegnete Weihnachten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen