Mittwoch, 1. Dezember 2010

Du glückliches Österreich- du unglückliches Europa

Die österreichische Bundesregierung hatte tatsächlich in den vergangenen Jahren mehr Glück als Verstand.
Österreich hat nach der Krise eine Rekordbeschäftigung und die Arbeitslosenzahlen gehen wieder zurück.
Dieser Umstand ist nicht zuletzt der Strategie der Kurzzeitarbeit in der Industrie zu verdanken.
Die Regierung hatte das Glück, dass die Krise nicht lange genug dauerte, und die Industrie mit Kurzarbeit durch die Krise durch tauchen konnte. Hätte die Krise um ein paar Monate länger gedauert, wäre unsere Regierung mit dieser Strategie genauso auf die Nase gefallen, wie die meisten anderen EU Staaten auch.

Das die österreichische Regierung um keinen Millimeter schlauer ist, als die Europäische Union beweist, dass sie zu allem Ja und Amen sagt, was aus Brüssel kommt, egal wie schwachsinnig es auch ist.
Immer mehr Experten treten jetzt auf, und bekennen (direkt oder indirekt) dass die Strategie gegen die Währungskrise des Euros fehlgeschlagen ist. Der Rettungsschirm wird immer zu klein sein. Eigentlich ist der Rettungsschirm sogar kontraproduktiv.
Was macht ein Rettungsschirm? Er nimmt den Gläubigern und Spekulanten das Risiko Geld zu verlieren. Wenn sie mehr fordern wird der Schirm eventuell vergrößert. Warum sollte jetzt ein Spekulant weniger gegen den Euro oder deren Mitgliedsstaaten spekulieren, wenn er dadurch die Sicherheit haben kann, weniger Risiko einzugehen? Wenn der Gläubiger die Sicherheit haben kann, dass die Verluste abgedeckt sind, und der Gläubiger zugleich eine Bank ist die spekuliert, warum sollte er aufhören damit zu versuchen, den Rettungsschirm der EU zu vergrößern?
Das ist der Grund, warum der Rettungsschirm niemals einen Staat vor den Kollaps bewahren wird. Jede Bürgschaft, die dem Rettungsschirm zugrunde liegt wird schlagend werden.
Es ist bekannt, dass sowohl Irland, als auch Portugal unter den Rettungsschirm passen. Doch diese Dynamik wird weitergehen, und Spanien wird auch zahlungsunfähig werden. Egal, wie viel die Spanier sparen. Doch es ist zu bezweifeln, dass die Nettozahler der EU, wie Deutschland, Österreich und die Beneluxstaaten eine weitere Aufstockung innenpolitisch rechtfertigen können. Wenn sie es tun, so ist das eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie in diesen Staaten. Wenn sie es nicht tun, wird das passieren, was ich schon seit einem Jahr predige. Die EU wird auseinander fallen.
Immer mehr Experten trauen sich aus der Deckung hervor, um dieses Szenario aufzuzeigen.
Noch wird seitens der Regierungen dementiert. Doch lange kann dieser Schein nicht mehr gewahrt werden. Spätestens, wenn Portugal gefallen ist, muss es den Regierungen der EU eng um den Hals werden.

Ich bin schon sehr neugierig, was uns unser Finanzminister (J.Pröll) erzählen wird, wenn das nächste Geld des Rettungsschirms schlagend wird. Er hat uns ja versprochen, dass kein österreichisches Steuergeld dazu verwendet werden muss, weil es ja nur um eine Sicherstellung geht.

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