Montag, 21. Mai 2012

Die Zukunft Europas - keine Frage des Geldes, sondern der Kultur


In der gestrigen Diskussionssendung des ORF ging es - wie könnte es dieser Tage anders sein - um Griechenland und dessen Zukunft diesseits oder jenseits des Euros.

Dabei fielen mir folgende Aussagen auf:
Die Journalistin Alkyone Karamanolis machte folgende Feststellung: Die Griechen sind ein Volk, das verschiedene europäische Epochen nicht mitgemacht hat. Es gab in Griechenland nie einen Humanismus, eine Renaissance, eine Aufklärung oder einen Protestantismus, sodass dieses Land eine völlig andere Kultur als die der meisten europäischen Staaten habe.


Kurz danach beklagt Ex-Bundeskanzler Franiziky, das Europa einfach nicht zusammenwachsen kann und will. Die Unterschiede scheinen zu groß, um den idealen Ziel einer europäischen Integration nach sozialistischem Vorbild zu konstruieren. Ewig scheitert es an nationalstaatlichen und kleingeistigen Denkmustern der dummen Europäer.

Bringen wir diese zwei Aussagen doch einmal in Kontext. Da gibt jemand endlich zu, dass es kulturelle Unterschiede innerhalb Europas gibt, die nicht so einfach zu überbrücken sind. Ein anderer Gast, der schon jahrelang als Deutschsprachiger in Griechenland lebt, gibt an, dass die Denkweise der Iraner oder Syrer den Griechen in vielen Bereichen viel näher ist, als die von  Deutschen oder Österreichern.
Allein in dieser Feststellung kommt der Wahnwitz einer Währung für alle Staaten Europas schon zum Ausdruck. So unterschiedliche Gesellschaften vor einen Karren zu spannen und zu erwarten, dass Esel und Pferd jetzt im Gleichschritt marschieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit.  Die Frage des Moderators (Peter Pelinka), ob es nicht ein Fehler war, Griechenland in die Eurozone aufzunehmen, blieb daher von Franizky, der sich in schöne Reden von Friedensprojekt Europa verlor, unbeantwortet.
Südeuropäer haben einfach ein anderes Verhältnis zum Geld, zur Arbeit, zur Leistungsbereitschaft, zum Leben schlecht hin. Es ist kein kleingeistiger Nationalismus, zu sagen, dass Menschen anderer Länder anders „ticken“. Sonst könnten wir ja ganz Nordafrika auch in die EU aufnehmen (…solch verrückten Pläne gab es tatsächlich einmal).

Wenn aber der kulturelle Unterschied zwischen Griechenland und Zentraleuropa schon so groß ist, dass diese Länder nicht mehr in das selbe Wirtschaftssystem passen, wie ist es dann rational denkenden Menschen noch möglich, laut über einen Beitritt der Türkei nachzudenken, ohne dabei den festen Vorsatz zu haben, die Europäische Union in die Luft zu sprengen? Warum darf sich ein Politiker nicht eingestehen, dass es ethnische und kulturelle Unterschiede gibt, die der EU-Integration „menschliche“ Grenzen setzen? Wenn jetzt an uns Europäer appelliert wird, dass die Griechen mehr Zeit benötigten, um diese Entwicklung (der Aufklärung, Industrialisierung, Humanismus etc.) nachzuholen, dann muss man die Frage zurückgeben, ob man dieses Nachholen der Entwicklung nicht außerhalb einer EU Integration durchführen kann. Denn, wenn die Türkei auch erst diese Entwicklungen innerhalb der EU aufholen würde, würde die EU viel schneller explodieren, als jetzt mit Griechenlands Hilfe. (Freilich, eine rein spekulative Annahme, denn bevor die Türkei Mitglied wird, ist die EU in der derzeitigen Form schon Geschichte.) Wer ist also für diese Fehler verantwortlich? Welche Politiker haben uns diesem ständigen Erweiterungswahn ausgesetzt?

Griechenland ist das beste Beispiel. Die Strategie, ein Land in die EU aufzunehmen und dann zu hoffen, dass es kulturell, politisch und wirtschaftlich mit der EU zusammenwächst, ist ein fataler Irrtum. Doch das wirklich Fatale ist, dass zum Beispiel eine Türkei gar nicht Mitglied sein muss, um die EU in die Luft zu sprengen. Die Einwanderung aus zahlreichen orientalischen Ländern in die EU höhlt die westliche Kultur von Leistung und Kreativität schon lange von innen her aus. Ziel ist es, einfach in einen Sozialstaat einzuwandern. Solange wir hier nicht einen Riegel vorschieben, ohne uns ständig selbst Vorwürfe zu machen, intolerant zu sein, wird sich der Zerfall Europas nur beschleunigen. Wenn es ein gemeinsames Europa gibt, dann kann dieses nur unter der kulturellen, ethnischen sowie religiös und politisch kompatiblen Gesinnung der Gesellschaften funktionieren. Wenn aber schon im Falle Griechenlands diese Grenze überschritten ist, wie weit ist sie dann im Falle islamisch geprägter Staaten überschritten?
Wenn der Islam, wie ein Ex-Bundespräsident sagte, zu Deutschland gehört, dann muss Deutschland sich selbst aufgeben. Diese Regel gilt für ganz Europa. Denn der Islam kann sich nicht integrieren. Er kann nur erobern - entweder zivil oder militärisch.

Die Zukunft Europas liegt also in einer Verkleinerung und einer Gesundschrumpfung auf Länder, die zusammen passen und nicht in einer Gleichmacherei.

Wenn es denn überhaupt eine Zukunft für dieses Europa gibt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen