Es fällt auf, dass bei den Wahlen in den Niederlanden der Name Geert Wilders nicht ohne den Zusatz „Rechtspopulist“ erwähnt wird. Besonders bei der ORF Berichterstattung klingt das Wort Rechtspopulist fast schon wie ein Titel den Geert Wilders trägt. Es scheint dem ORF überaus wichtig zu sein, dass der Zuseher sofort eine Person oder eine Partei einordnen kann. Hier Gut - dort Böse!
Diese Form der Berichterstattung ist nicht nur einer Demokratie unwürdig, sondern sie verletzt auch die Intelligenz der Zuseher. (Aber anhand des ORF Fernsehprogramms wird schnell klar, dass der ORF ja zielstrebig an einer Nivellierung der Intelligenz nach unten interessiert ist, damit der Zuseher besser indoktriniert werden kann).
Der ORF ist dankenswerterweise sehr bemüht, vor dem Nationalsozialismus zu warnen und den Faschismus als antidemokratisch zu entlarfen. Allerdings vergisst er, dass die Mittel, die er für diese Mission verwendet, genau die gleichen sind, die auch der Nationalsozialismus verwendet hat. So machten die Nationalsozialisten den Wählern schon bei der Wahl deutlich, wofür sie sich zu entscheiden hatten. Bei der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland gab es ein großes JA Feld, und ein kleines NEIN Feld. Indem der ORF (und viele andere Medien) immer deutlicher dazu tendiert, den Wählern aufzudrängen, wer gut und wer böse ist, indem Rechtsparteien und Rechtspolitiker automatisch den Titel „Rechtspopulist“ umgehängt bekommen, nähert er sich solch antidemokratischen Tendenzen, wie sie unter Hitler praktiziert wurden.
Ich finde Peter Pilz von den Grünen, Werner Faymann oder Hans Niessl (beide von der SPÖ) nicht weniger populistisch, als die verachteten Rechtspopulisten. Trotzdem würde den ORF nicht im Traum einfallen, bei jenen Politikern diesen „Titel“ anzuwenden, trotzdem ihre Aussagen stark verkürzend, vereinfachend bzw. sogar irreführend sind. Es fragt ja keiner danach, wie viele Prozesse Peter Pilz verliert. Aber wenn er wie ein Großinquisitor mit tausend angeblichen Fakten auftritt, so macht das im Fernsehen Eindruck. Für mich ist er ein Großmeister des Populismus, und doch wird er nie vom ORF so bezeichnet. Wie macht er das? Ach ja, er ist ja nicht Rechts.
Zurück zu Geert Wilders.
Im Vorfeld hatte der ORF berichtet, dass Wilders Stern im Sinken sei.
Als am Abend die ersten Zahlen bekannt wurden und sich die Stimmen für Wilders verdoppelten, redete sich der ORF darauf aus, das es mit Wilders genauso sei wie mit der FPÖ. Die Menschen sind einfach zu feige, zuzugeben, dass sie ihn wählen. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass es um die Meinungsfreiheit in Europa schlecht bestellt ist. Vielleicht haben die Medien versagt, indem sie gewissen Personen oder Parteien den Titel „Rechtspopulist“ geben, anderen Personen aber, die es (ebenso) verdient hätten, nicht. Im Falle Geert Wilders stellt sich die Frage, was der Qualitätsjournalismus denn bei ihm unter rechts versteht. Ist er rechts weil er islamkritisch ist? Er lässt keinerlei deutschnationale Tendenzen erkennen. Für seine blonden Haare kann er wohl nichts. Ich wüsste nicht, wo ich seine rechte Schlagseite festmachen sollte. Er ist in keiner Burschenschaft, und auf keiner Sonnwendtfeier (was in Österreich bei der Bundespräsidentenwahlkandidatin Rosenkranz ein Skandal war).
Vielleicht wird den Menschen schon nahegelegt, was sie wählen sollen. Ganz wie in alten Zeiten, vor denen uns der ORF fast täglich warnt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen