Mittwoch, 11. Juli 2012

Warum wir Migration brauchen


Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) schwört uns schon auf unsere Zukunft ein.
Wir leiden an einer massiven Überalterung und werden dringend mehr Migranten brauchen. Österreich benötigt mehr Zuzug von ausländischen Arbeitskräften. Andernfalls wird unsere Wirtschaftskraft massiv sinken. Doch wer jetzt aufschreit, sollte zuerst einmal folgendes bedenken:


Was sind denn die Gründe, dass Österreich - eines der wohlhabensten und sichersten Länder der Welt - so arm an Kindern ist?  Seit den 70er Jahren herrscht in China die „Ein-Kind Politik, die teilweise mit unsagbarer Brutalität durchgesetzt wurde. In Österreich herrscht diese Politik auf freiwilliger Basis ebenfalls seit dieser Zeit. Denn seit dieser Zeit wurden auch in Österreich 100 000e Kinder  (oder vielleicht ist die Zahl auch schon über der Millionengrenze) abgetrieben. Das ist eine statistisch relevante Zahl. In ganz Europa sieht die Kindervernichtungsbilanz nicht besser aus. Doch auch ohne diesen alltäglichen Genozid an unseren Kindern und unserer Zukunft unter den „wachsamen“ Augen der Menschenrechte muss man fragen, warum die Europäer keine Kinder mehr wollen und stattdessen zulassen, von fremden islamischen Kulturen übernommen zu werden.

Ganz langsam begreift die chinesische Führung schon die Schattenseiten ihrer jahrzehntelange Ein-Kind Politik. Männerüberschuss, ausufernde Prostitution und ein damit einhergehender Anstieg an Gewalt, Kriminalität sowie soziale Konflikte, weil die Ehe käuflich wird, wirtschaftliche Faktoren und vieles mehr.

Und wir Europäer? Wer ist schuld, dass wir keine Kinder mehr bekommen? Wer ist schuld, dass wir immer mehr Migration benötigen? Gerne wird der Politik die Schuld gegeben, doch wenn wir ehrlich zu uns selbst wären und uns nicht ständig selbst belügen würden,  müssten wir zugeben, dass wir zu faul, zu träge, zu vergnügungssüchtig und selbstbezogen sind, um uns Kinder anzutun.

Kinder benötigen Erwachsene. Das bedeutet, Kinder benötigen Menschen, die Verantwortung tragen. Unser kapitalistisches Gesellschaftssystem hat aber ein Heer von Konsumenten herangezüchtet, welches sich weigert, erwachsen zu werden und ausschließlich zum konsumieren existieren will. Unser Konsumwahn ist nicht nur im höchsten Maße demokratiefeindlich (einem Menschen, der sich nur für die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse interessiert, ist es egal, wer ihn regiert), er ist auch kinder- und familienfeindlich. Kinder sind dem Konsumdenken im Weg. Ein Mensch, der für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse lebt, ist selbst ein Kind und will daher keine Verantwortung für ein „echtes“ Kind übernehmen.
Der zweite Grund ist ebenfalls in unserem kapitalistischen System zu suchen.
In diesem System hat man zu funktionieren. Alles wird dem Ziel des Wohlstandes und der Karriere untergeordnet. Kinder und Familie sind hier nur ein Hindernis. Kinder funktionieren nicht. Sie sind wie der Sand im Getriebe einer „pornografisierten“  (auf ihre Funktionen entäußerte und reduzierte) Gesellschaft. Kinder müssen in Tagessstätten verwahrt werden. Das Muttersein ist ein Karrierehindernis, welches es möglichst schnell zu überwinden gilt. Darum tut sich „Frau“ auch kein zweites Kind mehr an.
Diese zwei „Nebenwirkungen“ im Kapitalismus bedingen sich und stehen sich als Pole gegenüber. Je mehr „Konsummenschen“ auf der einen Seite, desto mehr „verheizte Burn out“ - Menschen auf der anderen Seite. Beide haben keinen Platz für Kinder in ihrem Denken. Beide leben nur für sich und sind sich selbst genug.

Es bleibt also die Frage, die sich jeder selbst stellen muss: Habe ich meinen Teil zum demographischen Gleichgewicht beigetragen, oder bin ich die letzten dreißig Jahre Teil des Problems gewesen, das jetzt nach Konsequenzen schreit?

1 Kommentar:

  1. Friedrich Kuhlau11. August 2012 um 18:16

    Ach, der Kapitalismus ist schuld ...

    Weil China, als es seine Ein-Kind-Politik einführte (1979), bekanntlich sooo kapitalistisch war! Oder Indira Gandhi, die damals dasselbe in Indien versuchte. Ein schlechter Scherz!

    Wenn die Kinderzahl sinkt, dann ist dies eine Folge

    - staatlicher Verbote (China, Indien etc). Das hat mit Kapitalismus überhaupt nichts zu tun.

    - massiver Unsicherheit: (Bürger-)Kriege, Seuchenepidemien, Naturkatastrophen. Das ändert sich meist rasch, nachdem die Unsicherhiet beseigit wurde. Und hat mit Kapitalismus überhaupt nichts zu tun.

    - steigenden Wohlstandes. Wem es besser geht, wer Vermögen bilden und so Rücklagen für sein Alter sammeln kann, der braucht nicht unbedingt eine Menge Kinder, die ihn später erhalten müssen. Das freilich hat sehr wohl mit Kapitalismus zu tun, denn keine andere Wirtschaftsform als die der liberal-kapitalistisch organisierten Marktwirtschaft kann das für viele Menschen erwirtschaften! Keine Planwirtschaft, keine Feudalherrschaft welcher Form immer hat sovielen Menschen je einen vergleichbaren Wohlstand verschafft!

    Nur: wollen wir uns ernstlich in Armut und Bedürftigkeit zurückfallen lassen, nur damit die Kinderzahl wieder steigt?

    Das, was unser Problem ist, wird weder durch den Import möglichst vieler Ausländer (oder gar: möglichst vieler Ausländer egal welcher Qualifikation, wie es Österreich derzeit praktiziert!) noch durch "mehr Kinder" gelöst, sondern im Gegenteil verschärft: das überzogene Sozialsystem würde noch unfinanzierbarer!

    Hilfe wäre eine drastische Kürzung der Sozialleistungen aller (inkl. der Beamten!) auf jenen Status, den die noch verbliebenen Selbständigen seit jeher hatten. Und eine deutliche Steigerung des Pensionsantrittsalters (oder deutliche Senkung der Pensionen der Frühpensionisten).

    Jede Arbeit, die nachgefragt und bezahlt wird, wird auch erledigt, das regelt der Markt sehr effizient! Und wenn es einmal wirklich für irgendwas nicht genug Bewerber gibt: dann können qualifizierte Ausländer gerne helfen. Für Geld, natürlich.

    Aber Panikmache, dass die abendländische Welt ausstirbt, ist verfehlt: war Europa um, sagen wir mal, das Jahr 1900 etwa unterbevölkert? Ich denke nicht ...

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