Donnerstag, 1. Juli 2010

Arigonas falsche Freunde.

Jetzt ist es also so weit. Österreich hat gegen die Ausweisung der Familie Zogaj zu protestieren. Sicher ist auch Alfons Haider dabei, der trotz seiner Homosexualität die junge Arigona heiraten würde, um ihren Aufenthalt in Österreich zu sichern.

Es handelt sich bei diesem Angebot meiner Meinung nach um schweren Sexismus, der aufs Schärfste zu verurteilen ist. Denn Erstens hat er dieses Angebot öffentlich gemacht und er hat die junge Frau damit der Lächerlichkeit preisgegeben. Zweitens hat er sie dazu missbraucht, eine politische Stellungnahme abzugeben und hat ihr zu verstehen gegeben, wie er sie sieht, nämlich als junges Mädchen, das leicht zu haben ist und das man schnell mal heiraten kann, um sie irgendwo einzuschleusen. Ein viel menschenverachtenderes Angebot konnte er dieser jungen Frau wohl nicht mehr machen. So etwas nennt man „Importbraut“ und wir kennen das von türkischen integrationsunwilligen Migranten.

Verschiedene Tatsachen werden bei dieser Demonstration einfach ignoriert:

Der Verfassungsgerichtshof ist zu dem Urteil gekommen, dass die Abschiebung rechtens ist, was bedeutet, dass die Familie Zogaj zu Unrecht um Asyl angesucht hat. Je mehr Aufmerksamkeit der Fall Zogaj auf sich zieht, desto schwerer haben es Asylanten, die wirkliches Recht auf Asyl hätten, die aber das Pech haben, kein junges hübsches Mädchen zu sein und deswegen keine Aufmerksamkeit genießen.
Es ist genau das Anraten jener Institutionen und Menschen gewesen, die hier protestieren, welches die Familie Zogaj dazu brachte, illegal wieder und wieder zu kommen, wohlwissend, dass ihr Asylstatus keine Chance haben wird. Ist es also das schlechte Gewissen, das jetzt so laut einen Sündenbock (Maria Fekter) braucht?
Diese Diskussion ist ungerecht gegenüber allen Asylanten, die keine mediale Aufmerksamkeit haben, weil sie kein junges hübsches Mädchen mit Rehaugen sind. Denn Arigona ist viel zu dominant, als dass sie Symbol für alle Asylanten sein könnte.
Wenn jeder der Demonstrationsteilnehmer nur einen Euro für die Familie Zogaj hergäbe, wäre dieser Familie mehr geholfen, als mit ihrer Demo. Aber hier endet wohl die Solidarität der Linken Schreihälse, und hier kommt auch zum Vorschein, um was es wirklich geht. Nicht um Arigona oder Asyl geht es, sondern darum, eine scheinbar zu rechte Innenministerin abzusetzen. Ich hoffe sehr, dass sie sich behaupten kann.

Leider gibt es viele naive Menschen, die mithelfen, das schlechte Gewissen derer zu beruhigen, die die Familie Zogaj zum Bleiben animiert haben. Jetzt ist sie zur Symbolfigur geworden. Deshalb ist ihre Chance jemals nach Österreich zurück zu kommen fast unmöglich geworden. Nicht nur sie selbst trifft die Schuld, denn sie hat selbst damit angefangen, sich öffentlich zu inszenieren, sondern ihre "Freunde", die ihren Fall immer in den Medien hielten und jetzt laut demonstrieren haben dafür gesorgt, dass sich der Staat keine Milde mehr leisten kann.

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