Dienstag, 29. Juni 2010

Glawischniks Welt.

Am Sonntag konnte man in der Fernsehdiskussionssendung des ORFs „Im Zentrum“ wieder einmal Zeuge Grünen Denkens zum Thema Energiekrise bzw. Energiewirtschaft sein. Eva Glawischnik gab ihre ganze Wirtschaftskompetenz zum Besten, was den gesunden Menschenverstand sprachlos vor der Mattscheibe zurück lässt.
Es ist dieser Frau unverständlich, dass es noch Gaskraftwerke gibt. Sie strebt einen möglichst schnellen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern (und Atomkraftwerke) an.
Was so toll klingt, entpuppt sich beim genauerem Hinsehen als frommer Wunsch, wie der Weltfrieden. So wünscht sich Glawischnik eine Elektromotorisierung des Individualverkehrs. Von wo der Strom kommt hat sie nicht gesagt. Eines ist klar: Er kommt nicht aus Atomkraftwerken, nicht aus Kohle-, Gas- oder Ölkraftwerken und aus Wasserkraft kommt er nur, wenn dafür kein Baum gefällt werden musste. Bleiben fast nur noch Wind und Photovoltaik zur Energiegewinnung übrig. Alle Windräder Österrreichs erzeugen die gleiche Energie wie es das Atomkraftwerk Zwentendorf täte. Aber nur, wenn Wind bläst. Bei Windstille fährt also Glawischnik nicht mit dem E-Car.

„Wind, Photovoltaik, Geothermie" erbrachte österreichweit 2009 ungefähr 3% der Stromerzeugung. Zwei Drittel davon stammen aus Windrädern, die vorwiegend im Osten Österreichs aufgestellt sind. Die Grünen müssten also Österreich mit Windrädern und Photovolaikanlagen zupflastern, dass kein Zentimeter mehr übrig ist. Dann könnten wir, wenn wir NICHT auf Elektroautos umsteigen würden, die Gaskraftwerke abdrehen.
Das der Energiebedarf bei einer E-Mobilität rapide ansteigen würde, scheint Glawischnik zu übersehen. Beim Stichwort Atomkraftwerk beeilt sie sich zu sagen, dass ja das Uran für die Atomkraftwerke kein nachhaltiger Energieträger ist. Schließlich geht der Welt das Uran in 50 Jahren aus. Hat ihr eigentlich noch keiner gesagt, dass die Silikate für Photovoltaikanlagen noch seltener zu finden sind als Uran und erst von der Mongolei hergeschafft werden muss? Sie werden vielleicht noch früher ausgehen, als Uran.
Deutschland hat in den letzten Jahren massiv auf Photovoltaikanlagenförderungen gesetzt. Wenn man nach Deutschland fährt, fällt es sofort auf. Sehr viele Häuser und Gewerbegebäude tragen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Diese wurden durch Steuergeld massiv gefördert. Trotzdem tragen diese Anlagen nur 0,5% zum „Energiekuchen“ bei. Die Deutsche Regierung scheint schon daraufgekommen zu sein, dass diese Rechnung nie aufgehen wird. Frau Glawischnik ist gegen solche Rechnungen jedoch immun. Auch versteht sie nicht, dass nicht jeder sofort auf Pelletsheizungen umsteigt, wo diese doch billiger sind als Öl. Das mit der steigenden Nachfrage auch der Preis steigt, scheint ihr auch noch keiner gesagt zu haben.
Außerdem ist es dieser Frau so schwer klar zu machen, dass in einem Gemeindebau so schwierig ist, eine Pelletsheizung zu betreiben. Ach ja, hier gibt’s ja Fernwärme aus dem Gaskraftwerk bzw. der Müllverbrennung (quasi CO² neutral).

Die Lösung liegt weniger in einer neuen Technologie, als vielmehr in einer neuen Bescheidenheit. Nicht ein „mehr“, sondern ein „weniger“ müsste angestrebt werden. Aber das widerspricht unserem Wirtschaftsystem, das nach „mehr“ ausgerichtet ist und nach Wachstum strebt.
Bescheidenheit lässt sich nur sehr schwer verkaufen. Darum glaube ich, dass die Krise unvermeidlich ist. Ich bin kein Gegner von Wind- bzw. Sonnenkraft, aber ich glaube nicht, dass diese Technologien uns von Treibhauseffekt und Energieknappheit bewahren können.

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