Samstag, 19. Juni 2010

Ein Erfahrungsbericht über eine Demo gegen ein Islamzentrum in Wien Floridsdorf

Ich war auf dieser Kundgebung. Die Presse versucht diese Kundgebung als Treffen von ein paar Nazis und Ewiggestrigen darzustellen und die Teilnehmerzahl herunter zu spielen (etwa 150 Leute). Ich bin überzeugt, dass mehr als 200 Leute dabei waren. Wenn man bedenkt, dass es sich um eine regionale Kundgebung handelt und die Tatsache berücksichtigt, dass es in Strömen geregnet hat, waren das nicht so wenige.
Auffallend waren die Kameraleute der Medien, die durch die Reihen der Zuhörer schlichen und gesucht haben, wo sich irgendwo jemand auffällig verhält. Es waren durchwegs normale Bürger dort. Eine deutliche Minderheit von drei bis fünf Personen waren wohl von der einschlägigen Szene. (Wie viele Personen von der links anarchistisch/kommunistischen Szene waren bei der Gegendemo?) Es war fast schon belustigend, wie verzweifelt die Kameraleute jeden, der mehr als nur Beifall geklatscht hat, unter die Lupe genommen haben. Und jeder, der ein Tattoo hatte, war schon prinzipiell verdächtig. (Wenn ich mir denke, dass in einem Freibad kaum noch jemand anzutreffen ist, der kein Tattoo trägt, wird klar, wie lächerlich die Suche nach den rechten Nazis ist.)
Hier ging es nicht um Nazis und um Ausländerhetze. Das hat jeder der Vortragenden mehrmals erwähnt (Hans Jörg Schimanek, Bezirksrat in Floridsdorf, Rudolf Gering von der Partei „die Christen“, sowie H.C. Strache von der FPÖ). Es waren alle Parteien eingeladen. Dies war keine FPÖ Veranstaltung. Natürlich ist Strache am Prominentesten, zieht deswegen am meisten Menschen an und leider wirklich oft nicht die sympathischsten. Man kann ihm aber nicht vorwerfen, dass er hier Islamhetze betrieben hätte oder diese Veranstaltung für FPÖ Zwecke missbraucht hätte. Gegen Schwarz und Rot haben auch alle anderen gewettert und wenn diese Parteien eben nicht kommen wollen, um sich zu verteidigen, ist es ihre Sache. Wenn sie Angst davor haben „ausgepfiffen“ zu werden, dann müssen sie eben ihre Politik überdenken. Es ging um ein islamisches Zentrum und um die Solidarität der Wiener mit den ansässigen Bewohnern, die eine enorme Einschränkung ihrer Lebensqualität zu befürchten haben. Es ist klar, dass Linke Fundis nicht in der Lage sind, diese Differenzierung vorzunehmen. Die Atib ist ein türkischer Verein, der von der Erdogan-Regierung gefördert wird, um die Integration der Türken in Europa zu verhindern. Dieser baut in Österreich zum Zwecke der Separation von Türken Kulturzentren damit Türken besser unter sich sein können. Integration auf türkisch eben.
Dieses Zentrum wird illegal betrieben und erhielt vorläufige Genehmigungen auf höchst dubiose Weise. Die Vorgehensweise von SPÖ und ÖVP ist in diesem Bereich höchst aufklärungsbedürftig. Ein schlampiges Arbeiten ist das Mindeste, das man der lokalen Bezirkspolitik (für den 21. Bezirk - SPÖ) vorhalten kann.

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