Mittwoch, 6. Oktober 2010

And the winner is… Michael Häupl (schon vor der Wahl).

So steht es laut Fernsehsender Puls4, ATV und ORF (mit ausgesuchtem Publikum in talkshowähnlichen Politdiskussionen) und Gratiszeitungen schon vor der Wahl fest. Es wäre interessant zu wissen, wie Förderungsabhängig diese Medien eigentlich vom „Gutwill“ der SPÖ sind.
Da macht es auch nichts, dass der Moderator (gemeint ist der Kabarettist Florian Scheuba, der auch im ORF permanent mit seinem unlustigen „Schüssel“ Schmäh auffällt) durch niederträchtiger Aussagen gegen den FPÖ Kandidaten zeigt, wie undemokratisch seine Gesinnung eigentlich ist, indem er meint:

„Wenn wir zum Beispiel heute Abend gesagt hätten: Als Grundvoraussetzung für diese Diskussion ist, das jemand Matura hat, dann hätte der Herr Strache gar nicht dabei sein dürfen."

Worauf H.C.Strache konnterte:

„Jemand, der von Berufswegen Kasperl sei, habe keinen Grund, sich als selbstgerierter Intellektueller aufzuspielen.“

Dem habe ich nichts hinzuzufügen, außer, dass es ein Zeichen von Demokratie ist, wenn kein Titel Voraussetzung für ein politisches Amt ist - aber das braucht ein Kabarettist nicht zu wissen. Fragt sich nur, was er dann als Moderator einer Politikerdiskussion macht?
Interessant auch das Endergebnis dieses „Boxkampfes“ im TV:

In Kombination aus Jury- und Zuschauerstimmen stieg SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl als Sieger aus dem stilisierten Boxring der Bühne.

Alles andere müsste auch ein Skandal für ihn sein. Schließlich hat er die Medien hinter sich.
Es ist doch anzunehmen, dass die SPÖ die meisten Stimmen erhalten wird. Schließlich werden die 29 000 Gemeindebediensteten die Hand nicht beißen, die sie füttert. Genauso wie sich die 40 000 ÖBBler, von denen sicher viele in Wien zu Hause sind, wohl kaum gegen ihre Schutzmacht erheben werden. Dazu kommen noch 500 000 Muslime, von denen der Großteil in Wien lebt, die sehr wohl wissen, wen sie wählen müssen, um ihre Forderungen durchzubringen bzw. die sich dankbar erweisen eine Gratisgemeindewohnung bekommen zu haben.
Auf Platz 2 folgte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der dank der Anrufe aufholen konnte, zumal ihn die Journalisten auf Platz 4 gesehen hatten.

Daran erkennt man, wie weit die Jounalisten von der Realität entfernt leben. Oder haben sie nur gesehen, was sie sehen wollten? Das Publikum kann man sich aussuchen, aber die Anrufer nicht.
Wenn man die Töne zwischen den Zeilen der Pressegranden, die naturgemäß auf Häupls Seite stehen, genauer durchliest, wird man das Gefühl nicht los, dass sie den SPÖ Kandidaten loben, weil sie es müssen, bzw. weil sie ihn loben wollen. Aber nicht, weil er tatsächlich so schlagkräftig gewesen wäre. So hat man den Eindruck, der Boxring war ein vorgefertigter Sieg für den Bürgermeister, an dem das Volk nicht teilnahm. Ich bin gespannt, ob ihn am 10. Oktober die Realität einholen wird.

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