Donnerstag, 28. Juli 2011

Wie die Massen nach rechts getrieben werden

Ich bin für mehr Umweltschutz und für eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Landwirtschaft, sowie für ein Umdenken in der Energiepolitik - ganz genau wie die Grünen. Ich lege aber Wert darauf, dass ich deswegen noch lange kein Grüner bin und auch als Linker lasse ich mich deswegen sicher nicht bezeichnen.
 
Wenn jetzt zufällig ein Ver-rückter (im Sinne von, der menschlichen Realität entrückt) seine terroristischen Taten mit ähnlichen gesellschaftskritischen Anschauungen legimitiert, wie ich sie habe (nämlich die, dass der Islam eine Gefahr für das abendländische Europa darstellt) bedeutet das genauso wenig, dass ich seine Taten billige oder gut heiße, noch, dass ich sie zu verantworten habe.
 
Terror ist Terror, egal von welcher Richtung. Ich halte nichts davon, den islamischen Terror gegen den rechtsradikalen Terror aufzuwiegen. Es sind aber beide beim Namen zu nennen und beide haben sich vor der Gesellschaft zu verantworten. Ich halte nichts davon, auch nur eine Art des Terrors, egal ob islamistisch, linksradikal oder rechtsradikal zu verharmlosen und unter dem Deckmantel des „allgemeinen Terrors“ zu verstecken.
 
Ich beobachte nach diesem Terroranschlag in Europa Folgendes:
 
Es wird überlegt, die polizeiliche Kontrolle in Richtung allgemeiner Verdächtigung zu erweitern. Ich halte das für sehr gefährlich und für einen fatalen Fehler. Dies ist ein Schritt in Richtung Überwachungsstaat und Diktatur.
 
Es wird weiters versucht, alle Rechtsparteien mitverantwortlich für diesen Anschlag zu machen.  Das halte ich ebenfalls für sehr gefährlich. Dieser Versuch drückt die Rechtsparteien sozusagen an die rechte Wand. Anstatt ihnen jetzt eine Chance zu geben, etwas in die Mitte zu rücken und sich von ganz Rechts zu distanzieren, wird versucht sie abzudrängen, damit sie sich mit diesen Radikalen identifizieren.
Dabei wird vergessen, dass diese Rechtsparteien bereits große Teile der Bevölkerung hinter sich haben. (Ein Beispiel aus Österreich: Würde heute gewählt, wäre die FPÖ, welche so gerne als „rechtsradikal“ bezeichnet wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit die stärkste Partei). Mit der Abdrängung der Rechtsparteien in die Radikalität werden weite Teile der bürgerlichen, konservativen Wähler ebenfalls weiter nach Rechts abgedrängt. Ich vermute, dass die Zukunft Europas sehr rechts sein wird und daran ist weniger ein einzelner Terrorakt oder die Rechtsparteien selber schuld, sondern die Medien, die ständig versuchen, eine konservative rechte Lebenseinstellung zu kriminalisieren.
 
Millionen konservative und rechte bürgerliche Wähler haben jetzt das Problem, dass sie von den Medien und vielen Linkspolitikern (die nicht weniger populistisch sind als die Rechten) für die Tat eines Einzeltäters in Norwegen mitverantwortlich gemacht werden, weil sie eine teilweise Meinungsübereinstimmung haben und ebenfalls vor einem dekadenten und sozialistischen -  einerseits liberalen und andererseits islamisierten - Europa warnen (wie ich).

2 Kommentare:

  1. Nun genau diese Verdrängung soll ja stattfinden! Die Linke reibt sich die Hände, daß sie nach der Schlappe mit Sarrazin (wo ihre Medienhatz ganz offensichtlich fehlschlug) endlich die totale Ausgrenzungslizenz für alles rechts von stramm Links (mittlerweile wird ja schon der »Extremismus der Mitte« in Horrorbildern beschworen!) quasi am Silbertablett serviert zu bekommt.

    Und die Rechten und Mittleren sind so blöd, da mitzuspielen, in Devotionsbücke zu gehen, abzuducken. Man sehe sich nur dem Umgang der FPÖ mit Königshofer an: na sicher, ich halte den Mann für reichlich verunglückt — aber was glaubt man sich (und seinen Wählern) Gutes zu tun, wenn man einfach auf Zuruf innerhalb von 2 Tagen einknickt? Das hätte man einfach aussitzen sollen — schon nächste Woche nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit der USA wird doch allen Leuten ein Herr Königshofer bzw. ein verunglückt formuliertes Kommentarposting auf seiner Homepage sowas von wurscht sein ...

    Genauso, wie die Linken (bzw. überhaupt alle etablierten Systemparteien) alles andere als unglücklich über die frustrationsbedingt immer weiter sinkende Wahlbeteiligung sind, genauso ist es doch deren feuchter Traum, wenn alles, was nicht links ist, aus dem gesellschaftlich legitimen Diskurs ausgeschlossen ist. Dann haben nämlich die Linken die Macht für ewig, okay, sie müssen sie pro forma mit ein paar pseudobürgerlichen Blockparteien teilen — aber das heißt im Effekt doch nur, daß ein paar Stellvertreterposten für letztere abfallen, aber die Linke inhaltlich weiterhin uneingeschränkt das Sagen hat. DDR 2.0 — »Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben«, wie Ulbricht treffend sagte.

    Hoffen wir nur, daß die sich etablierende DDR 2.0 schneller untergeht als die erste. Sonst erlebe ich in 40 Jahren deren Ende wohl eher nicht mehr ...

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  2. Ich muss gestehen, ich kenne diesen Abgeordneten Königshofer zu wenig, als das ich mich trauen würde, ihm zu beurteilen. Doch nach dem Interview das er letzte Woche im ORF gab, frage ich mich schon, was man ihm eigentlich vorwirft? Er hat sich klar vom Nationalsozialismus distanziert. Den Vergleich die Opfer der Abtreibung mit den Terroropfern ist zwar hinkend, aber meines Erachtens legitim. Beides sind Verbrechen an der Menschlichkeit. Es spielt keine Rolle, ob das Verbrechen als solches Erkannt wird, oder von der Gesellschaft akzeptiert wird. Ich frage mich schon, ob es nicht ein Fehler von H.C.Strache war, sich auf ORF Wunsch so schnell von Königshofer zu trennen. Dessen Verhältnis zu Burschenschaften kenne ich nicht, und die Mitgliedschaft einer Burschenschaft alleine sagt auch viel zu wenig über den Menschen aus. Man muss schon hinterfragen, was er in dieser Burschenschaft eigentlich gemacht hat, in welcher Weise er tätig war. Vergleichen wir einmal die Burschenschaft mit der Kirche. Auch diese ist ein weites Feld. Es gibt ganz linke Katholiken, und ganz rechte. Ich nehme einmal an, Königshofer wurde ein Opfer der political correctness.

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