Mittwoch, 16. Mai 2012

Demokratie - Kirche - Islam


Das Christentum und die vielfach als rückständig und undemokratisch gebrandmarkte Katholische Kirche haben mit der westlichen Demokratie kein Problem - im Gegenteil. Die Institution Kirche fühlt sich in der Demokratie sichtlich wesentlich wohler, als in Diktaturen wie Nord Korea oder China. Was oft vergessen wird, ist, dass das Christentum ein Wegbereiter der Aufklärung und der Demokratie war. Bei genauerer Betrachtung stellt sich das „neue“ Menschenbild des Humanismus  als gar nicht so neu heraus, denn auch in der Schöpfungserzählung der Bibel ist der Mensch schon frei in seinen Entscheidungen.
Weiters muss einmal betont werden, dass die Kirche noch nie in ihrer Geschichte so liberal war, wie in den letzten 50 Jahren. (Ich bin übrigens kein Traditionalist, der das Zweite Vatikanum verabscheut.)
Trotz alledem ist es vor allem die Katholische Kirche, die als Sinnbild und Symbol einer rückwärts gewandten, frauenfeindlichen, sexualfeindlichen Ideologie herhalten muss.


Kaum ein Kirchenkritiker würde es wagen, die Moslems für ihr alltägliches Verhalten zu kritisieren. Dabei wäre ein Vergleich entlarvend:

Geschlechtertrennung in sakralen Gebäuden: Im Islam „Ja“, in der Kirche „Nein“.
Kleidervorschriften im Alltag: Islam „Ja“ (vor allem für Frauen); Kirche „Nein“.
Leitende höhere Funktionen in Ämtern der Institutionen: Islam „Nein“; Kirche „Nein“
Einbeziehung weiblicher Laien in das klerikale Geschehen: Islam „Nein“; Kirche „Ja“
Ansehen alleinstehender Frauen: Islam „gering“; Kirche „gleichbleibend“
Reaktion auf Beleidigungen: Im Islam: Todesdrohungen, Mordabsicht; im Christentum: Appelle an die Toleranz.

Zum letzen Punkt ein paar Vergleiche: Kaum ein Bischof hat eine Reaktion von sich gegeben, als im Namen der Kunst Kruzifixe in Urin versenkt wurden oder Muttergottesstatuen mit Kondomen überzogen wurden. Kaum jemand regt sich auf, wenn Jesus beim letzen Abendmahl mit seinen Jüngern als Schwulentruppe dargestellt werden. Obszöne Kreuzigungen, die sich über den Tod Christi lustig machen, gelten als lustige Provokation (und werden in den Medien auch als solche dargestellt).
Hingegen wird ein iranischer Rapper (Shahin Najafi) wegen Beleidigung des Islams (unter anderem, weil er die Kuppel einer Moschee als weibliche Brust auf einem Cover darstellte) vom islamischen Klerus mit dem Tode bedroht.
Wegen dieser lächerlichen Mohammedkarikaturen rasten deutsche Salafisten aus und gehen mit Messern auf Polizei und Gegendemonstranten los.
Musliminnen klagen Arbeitgeber, die ihnen aufgrund ihres Kopftuchs keine Arbeit geben wollen, wegen angeblicher Diskriminierung. Dass sie in Moscheen hinten sitzen müssen, ist dagegen keine Diskriminierung für sie. (Ich kenne keine Katholische Kirche, wo das so wäre.)
Auch das es keine weiblichen Imane gibt, stört niemanden, aber dass es nur männliche Katholische Priester gibt, ist ein Affront gegen die Gleichstellung der Geschlechter. Ehebrecherinnen werden im Islam (unter der Scharia) gesteinigt. Die Kirche sagt, sie habe (wie ihr Mann) eine Sünde begangen. Darum gilt die Kirche als frauenfeindliche Verbrecherorganisation. Dem Islam gegenüber sollten wir aber tolerant sein.

Diese Liste ließe sich sicher noch um viele Punkte erweitern, aber darum geht es mir nicht. Was ich ausdrücken will, ist, dass die Kirche bei weitem nicht die reaktionärste Institution innerhalb der westlichen Welt ist. Denn während über die Kirche wegen Zölibat und angeblicher frauenfeindlicher Haltung hergezogen wird, gehen vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich bärtige Männer auf die Straßen, verkünden ihren Glauben an Allah und verteilen Korane. Wer sich ihnen in den Weg stellt und ihnen widerspricht, wird mit Messern angegriffen oder verbal bedroht. Sie stellen sich selbst als die überlegene Relgion dar und reklamieren eine angebliche höhere Moral für sich (die sie dann dazu berechtigt andere Menschen zu verletzen oder zu töten).
In Großbritannien haben an die 20 Moslems nicht-muslimische Mädchen verschleppt und vergewaltigt. Scheinbar fragt niemand nach, ob es sich hier um einen Einzelfall handelt, oder ob die Ursache für dieses Verhalten aus einer Geringschätzung der Menschen anderer Religionen oder Gesinnung entstand. Eine Sicht, die die Täter (höchstwahrscheinlich) mit  5000 deutschen Salafisten teilen.
Trotz dieser aggressiven und von Saudi Arabien aus unterstützten islamistischen Missionierungswelle einer Islamgruppe, die mit der SS bzw. der SA der Nazis wohl durchaus vergleichbar ist, empört sich unsere Gesellschaft lieber über Papst und Kirche, als über jene, die versuchen, die Demokratie umzustürzen um ihr neues Herrschaftssystem in Europa zu installieren.

Die Frage, die sich uns Europäern stellt, ist, welche Werte wir ihnen entgegenhalten.
Konsumdenken, Markenware, Genuss- und Vergnügungssucht wird sie nicht aufhalten.
Der Glaube an den christlichen Gott würde sie aufhalten, denn ihm haben sie nichts entgegen zu setzen. Denn Christen, die zum Islam konvertieren, tun dies deshalb, weil sie das gelebte Christentum nie erlebt haben. Muslime, die zum Christentum konvertieren, tun dies, weil sie den Islam wirklich in seiner wahren Gestalt erlebt haben.
Ich halte natürlich nichts davon, das Christentum als Abwehr gegen den Islam in Europa zu missbrauchen. Aber unsere Gesellschaft hat, nachdem sie das Christentum aus den Augen verloren hat, auch ihre demokratischen Werte durch Konsumdenken, Vergnügungsdenken und Egosimus aus den Augen verloren. (Warum Papst Bendedikt mit dieser Kritik in Europa auf Verachtung stößt, ist mir völlig unverständlich.) Kirche und Demokratie sind kein Widerspruch. Die Kirche lebt gut unter den Grundrechten des Westens. Der Islam aber lebt hier nicht gut. Er muss das Leben hier umkrempeln und islamisieren, damit er sich hier wohlfühlt.
Was antworten wir ihm?
Was aber viel wichtiger wäre, als dem Islam eine Antwort zu geben, wäre, das Feindbild Kirche in unseren Köpfen abzubauen. Denn durch dieses Feindbild sind uns die Hände gebunden. Wir sehen unseren Konsum und Vergnügungsrausch als Errungenschaft an.
Die Kirche warnt uns davor. Würde die Gesellschaft auf sie hören und aus ihrem Rausch aufwachen, würde sie die Gefahr, in der sie schwebt, wahrnehmen.

1 Kommentar:

  1. Zitat: Die Institution Kirche fühlt sich in der Demokratie sichtlich wesentlich wohler, als in Diktaturen wie Nord Korea oder China

    Was natürlich nicht bedeutet, dass es keine Staatsformen gibt, in denen sich die katholische Kirche noch viel, viel wohler fühlt denn in einer freiheitlich verfassten Demokratie, in der sie um ihren Einfluss auf die Legislative und Judikative täglich kämpfen muss.
    Denken Sie an die erste Republik. DAS war nach der Kirche Geschmack! Mit einem Bundeskanzler mit römischem Kragen. Da konnte durchregiert werden ohne allzuviel Rücksicht nehmen zu müssen.

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