Montag, 23. Mai 2011

Der arabische Frühling schwappt nach Europa

Wie man in Spanien sehen kann, werden wir gerade Zeugen des nächsten Schrittes des Untergangs. Die Revolutionen der nordafrikanischen Staaten macht Schule und so wird Spanien zum Beispiel, dass die Revolution auch vor Europas Grenzen nicht halt macht. Was die Medien als Frühling bezeichnen, ist in Wahrheit eine Dekadenzerscheinung dieser Union.


Nicht, weil die Menschen so arbeitsfaul wären, sondern weil die Union keine Perspektiven mehr bietet, die Menschen aber das Risiko dieser Union tragen. Obwohl die Frustration der Spanier natürlich durch die hohe Arbeitslosigkeit verständlich ist, stellt sich die Frage, warum die Demonstranten ein demokratisches Wahlergebnis nicht anerkennen. Immerhin ist es eine Linksregierung, die sie nicht mehr anerkennen. Und von dieser haben sich doch die meisten Demonstranten mehr Gerechtigkeit erhofft, als von den Bürgerlichen. 
Wie Portugal und Griechenland stehen die Spanier mit dem Rücken zur Wand. Bei einer Arbeitslosenrate von 21%  (und einer Jugendarbeitslosigkeit von fast 50%) erscheint die Budgetsanierung unmöglich. Den Rest machen die Spekulanten. Die Dinge haben schon längst ihren Lauf genommen. Die Katastrophe hat eine Eigendynamik bekommen. Natürlich will ich nicht schwarz malen und ich habe auch keine Freude an Katastrophenszenarien. Der Ausweg, der nicht akzeptiert wird, hieße, die EU zu verkleinern. 
Natürlich stimmt es, dass Griechenland, Irland und Portugal viel zu klein sind, um die EU als Gesamtes ins Schwanken zu bringen. Doch so zu rechnen bedeutet, die psychologische Anfälligkeit dieses Wirtsaftssystems nicht zu kennen. Die Masse der Spanier spürt es, auch wenn sie es nicht rational verstehen, dass sich über ihren Köpfen eine tiefschwarze Wolke zusammengebraut hat und sie kein Dach über den Kopf haben.
Die Medien beten uns täglich vor, dass abgesehen von Portugal und Griechenland, der Konjunkturmotor - angetrieben von Deutschland - läuft. Doch was, wenn sich die Konjunktur Deutschlands, auf die sich ganz Europa stützt, auch nur verlangsamt? Diese psychologische Falle steht uns ins Haus. Die Spekulanten reagieren ähnlich wie die Spanier - sie reagieren nach ihrem Gefühl. 
Dass die Medien diese Revolutionen als „Frühling“ bezeichnen ist ein Hohn.
Nicht nur, dass diese Menschen eigentlich das Versagen der Europäischen Union  deutlich machen, sind es auch großteils linke Regierungen, die die Länder in diese Situationen brachten.
Es ist einerseits eine Linke und andererseits eine neoliberale Scheinwelt, die hier in sich zusammenbricht, während die Medien uns  mit dummen Zahlen Sand in die Augen streuen, damit wir weiter an eine Illusion glauben.
Die Revolution wird weitergehen und dem arabischen Frühling (der in keiner Demokratie enden wird) wird der europäische Winter folgen.
 

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