Freitag, 7. Mai 2010

Der bedrohte Frieden

Es ist schon bemerkenswert, was Carl Friedrich von Weizsäcker, der ältere Bruder des ehemaligen Bundespräsidenten, in seinem letzten Buch u.a. schrieb:

Carl Friedrich von Weizsäcker"Der bedrohte Friede – heute",

Von Weizsäcker sagte in seinem letzten großen Werk "Der bedrohte Frieden" Hanser-Verlag, innerhalb weniger Jahre den Niedergang des Sowjet Kommunismus voraus (er wurde ausgelacht).

Seine Prognose, auf welches Niveau der Lohn,- Gehaltsabhängige zurückfallen würde, wenn der Kommunismus nicht mehr existiert, war schockierend.
Weizsäcker beschreibt die Auswirkungen einer dann einsetzenden Globalisierung, so wie er sie erwartete.

1. ..Die Arbeitslosenzahlen werden weltweit ungeahnte Dimensionen erreichen.
2… die Löhne werden auf ein noch nie da gewesenes Minimum sinken.
3…Alle Sozialsysteme werden mit dem Bankrott des Staat zusammenbrechen. Rentenzahlungen zuerst. Auslöser ist eine globale Wirtschaftskrise ungeheurer Dimension, die von Spekulanten ausgelöst wird.
4… ca. 20 Jahre nach dem Untergang des Kommunismus, werden in Deutschland wieder Menschen verhungern.
5… Die Gefahr von Bürgerkriegen steigt weltweit dramatisch.
6… Die herrschende Elite wird gezwungen, zu ihrem eigenen Schutz Privatarmeen zu unterhalten.
7…Um ihre Herrschaft zu sichern werden diese Eliten frühzeitig den totalen Überwachungsstaat schaffen, eine weltweite Diktatur einführen.
8… Die ergebenen Handlanger dieses Geldadels sind korrupte Politiker.
9… Die Kapitalwelt fördert wie eh und je, einen noch nie dagewesen Nationalismus (Faschismus), als Garant gegen einen eventuell wieder erstarkenden Kommunismus.
10… Zum Zweck der Machterhaltung wird man die Weltbevölkerung auf ein Minimum reduzieren. Dies geschieht mittels künstlich erzeugter Krankheiten. Hierbei werden Bio-Waffen als Seuchen deklariert, aber auch mittels gezielten Hungersnöten und Kriegen. Als Grund dient die Erkenntnis, das die meisten Menschen ihre eigene Ernährung nicht mehr finanzieren können, jetzt wären die Reichen zu Hilfsmaßnahmen gezwungen, andernfalls entsteht für sie ein riesiges, gefährliches Konfliktpotential.
11…Um Rohstoffbesitz und dem eigenen Machterhalt dienend, werden Großmächte Kriege mit Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen führen.
12…Die Menschheit wird nach dem Niedergang des Kommunismus, dass skrupelloseste und menschenverachtende System erleben wie es die Menschheit noch niemals zuvor erlebt hat, ihr Armageddon.

Das System, welches für diese Verbrechen verantwortliche ist, heißt "unkontrollierter Kapitalismus".
Quelle:http://neunzehnhundert84.blogspot.com

3 Kommentare:

  1. Eine abgeklärte Einschätzung. C.F. von Weizsäcker war, da von Erstberufs wegen Physiker, jemand der von einem Technikgläubigen, eine Denkart die bis weit in die 70er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts das politische Handeln dominierte, zu einem von einem sicherlich nicht ungesunden Skeptizismus getriebenen Mahner wurde.

    Allerdings, die Punkte 1 bis 5 ließen sich schon während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der damaligen Weltwirtschaftskrise und dem Erstärken des autoritären Totalitarismus (sei es der Faschismus in seinen vielen europäischen Spielarten oder der Stalinismus) beobachten.

    Und das die Punkte 6 bis 9 - das Verhalten des Kapitals, der Mächtigen, der Politik war - zu welchem Zeitpunkt der Geschichte war dies überhaupt anders?

    Was die Gefahr von Bio- und Atomwaffen zur Dezimierung der Weltbevölkerung angeht: gar nicht nötig. Der Kapitalismus kann das mit viel leiseren, viel weniger offen blutrünstigen und doch genauso grausamen Mitteln bewerkstellingen. Diese Erde beherbergt knapp 7 Milliarden Menschen, ernähren könnte man mit der heutigen Produktion locker 12 Milliarden. Würde man das westliche Konsumverhalten (Viehwirtschaft vs. Getreideanbauflächen) einschränken wäre nochmal eine Steigerung drin. Und doch: Es hungern mehr als eine Milliarde Personen. Jeder siebte Mensch! Denn im Kapitalismus geht es nur um ein zu befriedigendes Bedürfnis: die Optimierung des Profits aus den Besitz gewordenen Machtverhältnissen. Und den kann man mit Knappheit machen; diese Ordnung erlaubt es das ganze Getreidesilos bis an den Rand gefüllt sind und dort alles verrottet oder bestenfalls zu Biosprit gemacht wird - weil dort mehr "return on investment" zu holen ist.

    Bert Brecht wird folgender Satz zugeschrieben: "Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten."

    Man muss sich nur von einer Ansicht verabschieden: das der Kapitalismus zu kontrollieren ist. Das ist ein tödlicher Irrtum.

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  2. Ein gutes Kommentar.
    Es stellt sich allerdings die Frage, was nach dem Kapitalismus kommt.

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  3. Es wird nicht das Schlaraffenland sein; der Illusion sollte man sich nicht hingeben.

    Aber lieber in relativer materieller Armut und einer Gesellschaft in der man Mensch und nicht Knecht oder gar Maschine ist, als das vergoldete Hamsterrad, als vereinzelter, austauschbarer, subalterner Befehlempfänger in einer Umgebung, die nur auf Kosten anderer wegabstrahierter und ausgesperrter Menschen wohlhabend sein kann, und am Ende doch nur ein genauso zubetonierter Knast wie der eigene Verstand und das eigene Herz zuvor ist.

    Ob es die Dorfgemeinschaften, die Kibbuzim, die Genossenschaften oder was auch immer sein werden - möge die Organisationsform der Funktion - dem Menschsein - folgen und nicht mehr umgekehrt.

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