Montag, 7. Februar 2011

Die Berufsheerträume eines SPÖ Zivildieners

Es ist der ÖVP vorzuwerfen, dass sie den Verteidigungsminister Darabos nicht das Misstrauen ausgesprochen hat. Dies können wohl nur taktische Gründe gewesen sein, denn an der Unfähigkeit und dem Dilettantismus des Verteidigungministers kann es keinen Zweifel mehr geben. Aber die ÖVP wollte die Koalition nicht gefährden, da ist es weniger schlimm, die österreichische Bevölkerung durch solch einen Verteidigungsminister zu gefährden.
Er hat vom Heer und von der Landesverteidigung keine Ahnung.
Er hat von Personalmanagement und von Führung keine Ahnung.
Seine Konzepte bauen auf Träumereien und Hippi-Fantasien auf.
So sind natürlich die Zweifel, dass der Verteidigungsminister jährlich 70 000 Interessenten für das Bundesheer findet, äußerst angebracht. So viel würde er nämlich benötigen, denn nicht jeder taugt auch zum Soldaten. Dass diese Zahl nie erreicht werden kann, verschweigt der Verteidigungsminister natürlich und dass er deshalb die Kriterien und Anforderungen senken muss, verschweigt er natürlich auch. Wer wird sich denn in großer Zahl freiwillig melden? Neonazis, Halbstarke oder schießwütige Waffennarren?
Für die Leute, die wir gerne beim Heer sehen würden, muss Herr Darabos auch etwas zahlen und stark die Werbetrommel rühren. Vielleicht lockt er dann 6000 - 8000 gute Soldaten, die den Kriterien entsprechen, an. Aber träumt Herr Darabos nicht davon, dass sein Milizsystem ja viel kostengünstiger wäre als mit der Wehrpflicht?
Auch Schweden, dass so gerne vom Verteidigungsminister als Vorbild zitiert wird, hat größte Probleme, so viele Freiwillige zu finden, die zum Heer möchten.
 
Ich halte es auch für falsch zu glauben, dass man nur ein kleines, schlagkräftiges Profiheer bräuchte. Denn gerade der Zivilschutz, der ja Herrn Darabos viel wichtiger ist, als die militärischen Aufgaben, benötigt viele Hände, die schnell zur Verfügung stehen. Genau das ist mit einem Milizsystem nicht gegeben und auch mit einem Profisystem ist es nicht gegeben.
Am Ende, so bin ich mir sicher, ist dieses Milizsystem Marke Darabos nicht nur teurer als das derzeitige Heer, sondern auch wesentlich ineffizienter.
Auch der Sozialdienst soll angeblich teurer sein als der Zivildienst.
Im Summe entpuppt sich die „Heeresreform“ als ein billiger Versuch, das Heer zu zerschlagen und als eine linksromantische Träumerei von Frieden, Freude, Freundschaft und Eierkuchen.
Es hat weder etwas mit Kosteneinsparung zu tun, noch mit Landesverteidigung oder Zivilschutz und schon gar nichts hat es zu tun mit einer Verbesserung der Effizienz.
 
Dass die ÖVP aus opportunistischen Gründen den Verteidigungsminister im Amt belässt zeigt wieder einmal, wie egal ihr unsere Zukunft eigentlich ist und wie egal auch ihr das Bundesheer ist. Es ist mir ja nur mehr eine Randbemerkung wert, dass der Vizekanzler (Josef Pröll/ ÖVP)  den ach so kreativen Vorschlag seines Onkels aus Niederösterreich (Erwin Pröll), die Wehrpflicht auf 5 Monate zu senken, überlegenswert findet. (Welches Problem wäre dann eigentlich gelöst?) Es zeigt nur, wie abhängig der Vizekanzler vom Gutwill seines Onkels ist. Vielleicht sollten wir Österreicher uns an den Ägyptern ein Beispiel nehmen und solange am Heldenplatz bleiben, bis unsere "Oberen" einfach abdanken.
Ich verlange endlich Demokratie - für Österreich.

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