Donnerstag, 10. Februar 2011

Über die Moral der Trickspieler

Dem ORF kann keine Banalität zu blöd sein, um diese ewig in die Länge zu ziehen und zum Thema zu machen. Ein kleines Beispiel dafür ist der "Verteidigungsbrief" des Ex-Finanzministers Grasser. Der ORF zelebriert diesen Brief und fragt die unwichtigsten Leute nach ihren unwichtigen Meinungen darüber. Denn es geht darum, einen "Feind" zu denunzieren. Es ist völlig uninteressant, ob Herrn Grasser irgendetwas juristisches vorzuwerfen ist oder nicht, denn für den ORF hat die Unschuldsvermutung nur den Sinn, jemanden vorzuverurteilen, dem man noch nichts nachweisen kann. Dann redet man eben von „moralisch-schuldig“ so als würde das eine politische Ausnahme sein. Wie stehts mit der moralischen Schuld von Schröder, Klima, Gusenbauer, Darabos, Kreisky und vielen anderen Politikern? Ja, Grasser ist ein Trickspieler. Aber das wissen wir nicht erst jetzt, sondern das haben wir auch schon gewusst, als er Finanzminister war, oder nicht? Er ist nicht der einzige Trickspieler in der Politik. Ein anderer sitzt ganz unbehelligt im Verteidigungsministerium und operiert genauso mit falschen Zahlen. Doch dieser hat im Unterschied zu Grasser eine Lobby (Partei) hinter sich. Und der ORF pflegt gute Beziehungen zu dieser Partei. Darum ist der eine Trickspieler moralisch verwerflich und der andere ist völlig korrekt in seinem moralischen Handeln.

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