Donnerstag, 8. März 2012

Für was steht der Name Pelinka?


Wir kennen das Naheverhältnis der Familie Pelinka von Niko Pelinka und seinem beinahe ORF Traumjob, der ihm verleidet wurde. Doch wie es um die journalistischen Fähigkeiten von Peter Pelinka (Nikos Vater) steht, davon konnte man sich am Sonntag in der Fernsehdiskussion „Im Zentrum“ ein Bild machen.


Es ging um den sattsam bekannten Fall Kampusch.
Die Diskussion der Sendung war sowohl ein sachliches, als auch ein journalistisches Desaster. Ja, ich würde behaupten, es war die fachliche Bankrotterklärung eines Moderators.
Er hat vergessen, die Sendung zu moderieren. Stattdessen hat sich Pelinka in die Rolle des Meinungsbildners begeben. Von Anfang an stellte er klar, dass es sich hier um eine Verschwörungstheorie handle. Demnach wurden auch nur Gäste zu Wort gebeten, die Interesse daran haben, diese Zweifel als Verschwörungstheorie anzusehen, weil sie sich sonst selbst konterkarieren würden. Während permanent versucht wurde, Anhängern der Mehrtätertheorie bzw. bei Zweifel am rechtmäßigen Zustandekommen des Untersuchungsergebnisses das Wort abzuscheiden (eine Praxis, die man von Interviews mit FPÖ Vertretern gewöhnt ist), durften sich die in der Überzahl befindlichen Vertreter der Einzeltätertheorie süffisant über die Unfähigkeit der Zweifler erheben. Sie hatten jede Menge Zeit, die Gegenseite auf beliebige Art zu diffamieren und als Verschwörer darzustellen.
Der Moderator Peter Pelinka fiel den „Verschwörungstheoretikern“ ins Wort, sobald sie nur den Mund aufmachten. „Es ist sinnlos. Ich bereue, dass ich hergekommen bin“, sagte Johann Rzeszut, ein Mitglied der Kampusch-Evaluierungskommission (einer der angeblichen Verschwörungstheoretikern). Ich nehme an, Peter Pelinka war das nicht einmal peinlich.


Was könnte Peter Pelinka für ein Interesse daran haben, so einseitigen Journalismus zu betreiben?

Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass Peter Pelinka damals, als die Flucht von Frau Kampusch in den Medien Tagesthema war, gemeinsam mit dem ORF (Christian Feuerstein) bei der Zeitschrift „News“ die Exklusivrechte genoss und sattsam an Frau Kampusch verdiente. Ja, Herr Feuerstein ist Frau Kampusch möglicherweise gar nicht aus Sympathie und Mitleid  so wohlgesonnen, sondern weil er mit ihrem Namen als ihr Schutzengel viel Geld verdient.
Herr Pelinka hat schon öfter bewiesen, dass Journalismus für ihn ein Mittel ist, seine Interessen (die oft die Interessen der SPÖ sind) durchzusetzen. Die Öffentlichkeit ist das Mittel, wie man zu Geld kommt.
Frau Kampusch ist in der bedauernswerten Lage, dass sie glaubt, die angeblichen Verschwörungstheoretiker sind ihre Feinde. Nein, ihre wahren Feinde tarnen sich als Freunde.
Ihre Feinde haben ihr nicht geholfen ein Buch zu schreiben.
Ihre Feinde haben keine Exklusivrechte für Interviews erhalten.
Es sind ihre „Freunde“, die von ihr gut leben. Wenn sich Christoph Feuerstein darüber beklagt, dass Frau Kampusch neuerlich missbraucht wird, dann sollte er bedenken, dass er ein Beteiligter ist. Er ist es, der die Glut mit seinen -  auf die Tränendrüse drückenden - Interviews immer wieder neu anheizt. Er ist es, der der Glaubwürdigkeit von Frau Kampusch abträglich ist.

Viele Fragen und Zweifel blieben weiter unbeantwortet, weil sie in Schreiduellen untergingen. Das süffisante herablassende Verhalten gegenüber Johann Rzeszut und der FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein konnte dem Zuschauer nur von einer Tatsache überzeugen - dass die ORF Gebühren verlorenes Geld ohne Mehrwert sind und dass bei dieser Art von Moderation jeder Zweifel angebracht ist.


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