Mittwoch, 14. März 2012

Wenn Mord zum Kavaliersdelikt wird


Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Ein Rechtsradikaler dringt in Brüssel in eine Moschee ein, steckt diese in Brand, wodurch der Imam der Moschee ums Leben kommt. Sofort würde es folgende Programmänderungen im ORF geben:


Liveschaltungen zum Unfallort, obwohl dort nichts zu sehen ist. Ständige Interviews mit Muslimen aus Österreich, die sich jetzt diskriminiert und bedroht fühlen.
Interview mit Ariel Muzikant (ehem. Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde), der den Ursprung dieser Ausländerfeindlichkeit genau kennt - nämlich die FPÖ.
Drei Wochen ständige Diskussionssendungen, in denen immer die gleichen Gäste eingeladen werden, nämlich Caritas Wien Direktor M. Landau, Ariel Muzikant, Alev Korun oder Eva Glawischnik von den Grünen und wenn es sich nicht vermeiden lässt einen Vertreter der FPÖ (wenn möglich nicht den Chef). In diesen Diskussionssendungen geht es immer um die Frage, ob Rechtsparteien Mitschuld an solchen Attentaten haben. Das Ergebnis würde immer schon vor Beginn der Sendung feststehen. Der Gast der FPÖ hätte während all diesen Sendungen nicht die Möglichkeit, einen Satz zu sagen, ohne unterbrochen zu werden (vom Moderator, der entweder Peter Pelinka oder Ingrid Turnherr hieße).
Zahlreiche Menschen, die zu dieser Sache absolut nichts zu sagen hätten, würden im Fernsehen ihre tiefe Betroffenheit ausdrücken und härteres Vorgehen gegen Rechts fordern.

Weil es aber kein Rechtsradikaler war, der diese Moschee in Brüssel in Brand steckte und den Imam umbrachte, sondern ein Moslem, findet dieses Verbrechen nicht einmal eine Erwähnung in den gestrigen „Zeit im Bild “- Nachrichten des ORF um 22Uhr.
So etwas nennt man Zynismus. Hier kann man schön erkennen, dass die Opfer den ORF vollkommen egal sind. Der Täter muss von Rechts kommen, damit es erwähnenswert wird.

PS: Leicht zähneknirschend musste der ORF berichten, dass das Anti-Minarettspiel der FPÖ im steirischen Wahlkampf den Tatbestand der Volksverhetzung nicht erfüllte.
Diese Schlagzeile las die Sprecherin der Radionachrichten in Ö1 so schnell, dass man es von der nächsten Schlagzeile schon fast nicht mehr unterscheiden konnte.

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