Mittwoch, 30. Januar 2013

Armer, armer Kardinal

Worauf hat sich die Kirche da wieder eingelassen? Anstatt der Kirche dankbar zu sein, scheinen die Reaktionen der Asylanten in der Votivkirche zunehmend unverschämter zu werden. Sie sind keine Babies und können selbst (also ohne Kirche) bestimmen, was sie tun wollen und mit wem sie zusammenarbeiten, so sagte ein Sprecher der Asylanten. (Klar, von der Kirche bekommen sie keine Laptops und Webspace gesponsert um Publicity zu machen. Das stellen andere zur Verfügung.) Darum gibt er diesen den Vorzug.

 Noch behauptet Kardinal Schönborn, dass es sich um keine Kirchenbesetzung handelt (ich würde mir zu gerne vom Kardinal - den ich übrigens als Mensch sehr schätze - den Begriff „Hausfriedensbruch“ erklären lassen). Ich bin gespannt, wie viele Quartiervorschläge noch von den Asylanten ausgeschlagen werden (der jüngste Vorschlag der Kirche wurde mit der Bezeichnung „menschenunwürdig“ abgelehnt)? Wie lange wird es dauern, bis der Kardinal die Vorgehensweise der Asylanten doch als eine Art Besetzung ansieht?
Mich würde auch interessieren, ob die Katholiken dieser Pfarrgemeinde wirklich so uneingeschränkt hinter dieser Aktion stehen und ob sie wirklich so ungestört Messe feiern, wie der Kardinal behauptet? Mich würde das nämlich schon irritieren, die Messe im Schlafzimmer fremder Menschen zu feiern. Je länger diese Aktion von fordernden Muslimen in der Kirche andauert, desto schwieriger wird es wohl für diese Pfarrgemeinde werden, dafür Verständnis aufzubringen.
Sind die Asylanten eigentlich schon eingeladen worden, einen Gottesdienst mitzufeiern, oder muss sich mittlerweile die Pfarrgemeinde still verhalten um die Moslems beim Freitagsgebet nicht zu stören?

Mit Nächstenliebe und Freundlichkeit, mit Solidarität und Menschlichkeit hat es Kardinal Schönborn versucht. Was aber, wenn die Aktivisten in der Votivkirche das gar nicht wollen? Sie missbrauchen die Kirche als Bühne. Ein Quartier anzunehmen würde bedeuten, diese Bühne zu verlassen. Darum schlagen sie auch jedes Angebot der Kirche aus und werden zunehmend unfreundlicher. Sie brauchen keine Bevormundung und es stellt sich zunehmend die Frage, ob die Asylanten nicht die Opfer von Aktivisten sind, sondern selbst dazu gehören?
Und es stellt sich mir die Frage, ob die Kirche Österreichs nicht extrem naiv ist und sich in ihrer Naivität allzu leicht missbrauchen lässt.
Die wirklich Armen, Herr Schönborn, würden nicht absichtlich in der Kälte sitzen und über ihre aussichtslose Lage auf einem gesponserten Laptop berichten. Wirklich arme Menschen hätten das Angebot der Kirche schon lange angenommen.

Wie lange will sich die Kirche noch auf der Nase herum tanzen lassen?




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