Donnerstag, 11. März 2010

Der Kasperl (Fischer) und das Krokodil (Rosenkranz)

Vom Kirchenvertreter bis zu den Vertretern allen politischen Parteien war klar, dass das böse Krokodil Barbara Rosenkranz zu verurteilen ist. Dabei spielt es plötzlich keine Rolle, dass ein Bischof keine Wahlempfehlungen abgeben sollte (wenn von zwei Kanditaten einer ausgeschlossen wird, so kann man das durchaus als Wahlempfehlung sehen).
Immerhin verlangen die Massen (und Linksparteien) eine strikte Trennung von Staat und Kirche. In diesem Fall war es aber dem politischen Links- Establishment recht.
Ja, was sollen den jetzt alle nicht-linken Österreicher machen?
Keiner wollte gegen den scheinbar übermächtigen Heinz Fischer antreten. Für keinen schien das Geschäft lukrativ genug. Wenn ihr alle zu feig seid, dem Volk eine Alternative zum roten Heinzi zu geben, dann dürft ihr euch nicht wundern, dass auch eine Frau Rosenkranz ernst genommen wird. Da nützt es auch nichts, dass sie von ORF und einer linkslastigen Zeitung als das böse Krokodil dargestellt wird.
Ich wäre ja nach wie vor dafür, zwischen Heinz Fischer und der Abschaffung des Bundespräsidentenamtes zu wählen. Ich bin mir sicher, dass dies eine echte Alternative wäre. Da die Parteien sowieso kein Interesse daran haben, einen Kanditaten aufzustellen, scheint dieses Amt durchaus verzichtbar zu sein.
Eigentlich hätte ich an der Frau Rosenkranz auch etwas auszusetzen. Nein, die altgermanischen Namen ihrer Kinder und die politische Gesinnung ihres Ehemannes sind für mich kein Argument, sie nicht zu wählen. Mich stört, dass sie sich auf christliche Werte beruft, obwohl sie (ohne Begründung) aus der Kirche ausgetreten ist. Andererseits hat ihr unser Erzbischof so schön die Türe vor der Nase zugeknallt, dass ich es ihr auch wieder nicht verübeln kann, in eine von Schönborn geführten Kirche nicht eintreten zu wollen.
Alle, die jetzt so auffällig mit dem Finger auf Frau Rosenkranz zeigen (ausgenommen SPÖ), sollten sich fragen, warum sie denn keine Alternativen zu Heinz Fischer aufgestellt haben.
Das angebliche Demokratiedefizit, das sie alle bei Frau Rosenkranz und der FPÖ orten, erkenne ich in ihrer Unlust, einen Gegenkanditaten aufzustellen.
Schämt euch selber.

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