Mittwoch, 22. September 2010

Nach der Krise ist vor der Krise

Die Schreckensjahre 2008 und 2009 sind vorbei. Deutschland legt ein wunderbares Wirtschaftswachstum hin und Österreich zieht im Kielwasser Deutschlands mit.
Krise vorbei und business as usual scheint die Devise zu sein.

Doch beim genaueren Hinsehen entdeckt man, wie fragil die Lage immer noch ist.
Griechenland schiebt den Bankenstresstest auf, weil klar ist, dass es ihn nicht bestehen würde. Irland schafft die Budgetkonsolidierung nicht. Durch das sündteure EU Rettungspaket hat die EU nur Zeit herausgespielt. Die nächste Blase wird kommen. Das ist als sicher anzunehmen, denn es wurde bis heute keine Ursache der Finanzkrise bekämpft. Das deutsche Wirtschaftswachstum könnte sich bald als ein Strohfeuer entpuppen. Doch die Krise ist nicht nur in Europa zu Hause.

Amerika ist so hoch überschuldet, dass dem Präsidenten das Wasser bis zum Hals stehen müsste. Allein im Jahre 2010 betrug das Haushaltsdefizit 1Billion Dollar. Im selben Jahr arbeiteten 40% der Amerikaner in „Niedriglohn-Jobs“, was so viel bedeutet wie, dass die Einnahmen des Staates auch nicht hoch sind. Die Zahlungsfähigkeit der Amerikaner ist so schlecht wie schon lange nicht, was sich weiter auf den Immobilienmarkt und den Konsum auswirkt. (Klar, wenn man nichts verdient.) 40 Millionen Amerikaner beziehen im reichsten Land der Welt Essensmarken, weil sie sich sonst nicht ernähren könnten. Diese Zahl wird höchstwahrscheinlich noch steigen. Die Managergehälter steigen weiter, während die Arbeitergehälter weiter sinken (und das bei einer sozialistischen Regierung).
Auch wenn viele es noch nicht wahr haben wollen. Nach dem sich der Kommunismus als eine riesige Lüge und als ein untaugliches Wirtschaftssystem erwiesen hat - und er schließlich gefallen ist, wird sich mit Sicherheit auch der Kapitalismus als eine Lebenslüge herausstellen. Eine Blase nach der anderen wird platzen. Denn wo Spekulation im Spiel ist, dort muss zwangsläufig eine Wirtschaftsblase entstehen. Die Zeichen in Europa und Amerika sind mehr als deutlich. Auch der Kaptialismus hat sich überlebt und ist dabei, seine Kinder zu fressen.
Das ist aber nur die wirtschaftliche Seite der Krise.

Wenn man die letzten europäischen Wahlen beobachtet, kann man einen deutlichen Trend erkennen.
Die sozialistische Lebensanschauung hat nach 20 Jahren Vormachtstellung in Europa ihre Glaubwürdigkeit verloren. Überall in Europa kommen Rechtsparteien oder liberalkonservative Parteien auf, die den Sozialisten die Stimmen wegnehmen (Niederlande, Schweden, Dänemark).
Es nützt nichts, wenn die Sozialisten, wie derzeit in Schweden diese Rechtsparteien zu No-go-aerea erklären. Genauso machen es ja die österreichischen Sozialisten. Diese Rechtsparteien gründen ihren Erfolg auf den Sünden der Sozialisten. Solange die Sozialisten nicht zu ihren eigenen Sünden stehen und erkennen, dass die rechten Forderungen eine Berechtigung haben, werden sie weiter untergehen. (Nicht das mir das etwas ausmachen würde, aber ohne Sozialisten hätte ich wieder Angst, dass die Gesellschaft rechts umkippen könnte.) Mit ihren ewigen Beschwörungen (O - Ton: Werner Faymann nach jeder verlorenen Wahl) „…der Kurs wird beibehalten…“ und ihrer Neigung, die Themen von Rechts zu negieren, zementiert die europäische Sozialdemokratie ihren eigenen Untergang ein. Damit fällt aber ein politisches Gewicht weg, das bisher zum Gleichgewicht von Europas Politik beitrug. Ob dieses politische Vakuum von konstruktiven rechten Parteien geschlossen wird, kann man noch nicht sagen.

Die immer zahlreicher werdenden Debatten über Minarette, Burkaverbote, Moscheen usw. machen deutlich, dass Europa vor großen gesellschaftlichen Umwerfungen steht. Personen, die sich diesen rechten Themen annehmen, werden von der Sozialdemokratie mundtot gemacht, bzw. ins „rechte Eck“ gestellt und hinausgeworfen. Ein deutliches Beispiel war der Umgang mit Thilo Sarrazin. Dabei sind es jene Leute, die der Sozialdemokratie wieder ihre alte Stärke geben könnten. Diese Leute könnten jene Kräfte sein, die Europa wieder ins Gleichgewicht bringen, ohne dass es von einem Extrem ins andere fällt. Sie haben die sozialistischen Sünden erkannt, die die sozialdemokratischen Verluste zur Folge haben.
So ergeben beide Krisen für mich ein Bild einer düsteren Zukunftsprognose.
Wie nach dem Untergang des antiken Roms könnten die Menschen nach dem Zeitalter des Kapitalismus und der Demokratie in den Ruinen einer versunkenen Zivilisation leben. Unter dem neuen Zeichen des Halbmondes. Weit unter dem Niveau, welches Europa und Amerika einst auszeichnete. Weit weg von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten. Weit weg von Wohlstand, Kultur, Bildung und sozialer Sicherheit, im Haus des Islams.

Wie in der dunklen Zeit zwischen Antike und Mittelalter könnten wir wieder in ein finsteres Zeitalter geraten, in dem es keine Sicherheit mehr gibt. Keine Kontuinität und keine Strukturen. Damals hat das Christentum Europa aus den Trümmern Roms neu entstehen lassen. Doch das dauerte an die 400 Jahre. Steht uns auch so ein dunkles Zeitalter bevor?

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