Sonntag, 16. Oktober 2011

Die Grüne Welt

Die Wiener Grünen loben sich selbst, die Jahreskarte der Wiener Verkehrsbetriebe (Wiener Linien) auf 365 Euro gesenkt zu haben. Ich muss zugeben, es ist zwar nicht das, was versprochen wurde (im Wahlkampf versprachen die Grünen noch eine Jahreskarte um 100 Euro), aber zumindest versuchten sie, das durchzusetzen, was sie im Wahlkampf herausposaunten.
 
Das ist natürlich schön für all jene, die die Wiener Linien nutzen (müssen).
Doch wer wird den Mehraufwand von 30 Millionen Euro für die Stadt Wien bezahlen, der der öffentlichen Hand durch die Subventionierung der Jahreskarten entsteht?
Ich habe da so einen Verdacht - es werden die Autofahrer sein, die die 30 Millionen zu zahlen haben. Die Parkraumbewirtschaftung wird ausgeweitet und verteuert werden, eine Citymaut wird erfunden und viele Parkplätze werden vernichtet werden, damit die Strafmandatseinnahmen für Falschparker in die Höhe schnellen.
Wenn man gleich ganz Wien zur 30er Zone umfunktioniert, kann man sich auch über erhöhte Einnahmen wegen Geschwindigkeitsübertretung freuen, sodass die 30 Millionen auch gar kein Problem sein werden.
Das steht aber alles nicht im Verpackungstext der Grünen Jubelhymnen und wird auch erst nach der nächsten Wahl bekannt gegeben.
 
Laut Eva Glawischnig (Parteichefin der Grünen) sind die Grünen die einzige Partei, die „sauber“ wäre und in keinen Korruptionsfall involviert ist. Das wird als Begründung ins Spiel gebracht, um den Vorsitz beim kommenden Korruptionsuntersuchungsausschuss zu ergattern. Doch ist das ein Wunder? Wer nicht an der Macht ist, kann auch nur schwer in Korruption versinken.
In Wien, wo die Grünen an der Macht beteiligt sind, kann man schon Ansätze erkennen, wie die Grünen versuchen, ihre Macht und ihren Einfluss mittels zweifelhafter Methoden zu erweitern. (Von der Einflussnahme eines Kulturprojekts, dass direkt den Grünen untersteht und vom Geld des ÖVP Stadtfestes abgezogen wurde, habe ich schon einmal berichtet).
 
Was haben wir den Grünen noch zu verdanken?
Ach ja, sie freuen sich, dass der Atomausstieg so populär ist (dabei müssen sie über den Reaktorunfall in Japan richtig erfreut sein, denn ohne diesen Zwischenfall würde kein Schwein nach einem Atomausstieg krähen) und schreiben sich ihn gleich auf ihre Kappe. Obwohl Zwentendorf geschlossen wurde, als es die Grünen noch gar nicht gab, und die österreichischen Grünen zum deutschen Kernkraftwerksausstieg denkbar wenig beigetragen haben. Sie erwähnen nicht, dass wir dadurch noch abhängiger von Gaskraftwerken werden (Gaslieferant ist Gazprom aus Russland) und dass sich dadurch der Strompreis massiv erhöht (die jüngsten Strompreiserhöhungen wurden uns schon mit dem Atomausstieg erklärt).
Hauptsache die Jahreskarte ist billiger.
 
Was mich aber an den Grünen am meisten ärgert, ist ihre heuchlerische Art, mit dem Finger auf die Katholische Kirche zu zeigen (und das obwohl immer wieder Nachwuchspolitiker aus der Linkskatholischen Szene zu den Grünen stoßen), wenn es beispielsweise um die Missbrauchsfälle geht, obwohl noch in den 90 Jahren die Grünen öffentlich die freie Liebe über alle Altersgrenzen hinweg propagierten (darunter auch der grüne Europapolitiker Daniel Cohn- Bendit).
 
Ich verstehe nicht, warum die Grünen so viele Feindbilder haben, wo sie doch ständig von Toleranz und Offenheit sprechen. Keine Partei fordert so oft den Rücktritt eines Politikers, bei dem oft nicht einmal erwiesen ist, dass er eine Fehlleistung begangen hat. Es genügt scheinbar, ein anderes Weltbild zu haben als das linksliberale Allheilmittel namens „Gleichmacherei“, um als Rechtsextremist zu gelten. Manchmal kommt mir vor, ein Grüner definiert sich mehr über diese Feindbilder, als über seine eigenen Werte.  Alles was christlich - vornehmlich katholisch - konservativ, altmodisch, männlich und rechts ist, ist ein Feind. Ich frage mich nur, woher es kommt, dass oft Katholiken von dieser Partei so angezogen werden? Die Tatsache, dass die Familie für die Grünen überhaupt keinen Wert hat, oder dass sie die Abtreibung als einen Fortschritt und ein Frauenrecht betrachten?
 
Wie auch immer. Ich bin sicher, wenn es wirklich um Machtfragen geht und um die Chance, einen Platz an der Macht zu bekommen, werden sich die Grünen kaum von anderen Parteien unterscheiden (wie man in Deutschland gesehen hat, wo es ein Grüner Außenminister war, der den Krieg Deutschlands in Afghanistan eröffnete).
 

2 Kommentare:

  1. Wie der Papst im deutschen Parlament angedeutet hat: Nicht alles ist schlecht...

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  2. Tipp:
    http://geniersviews.blogspot.com/

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