Mittwoch, 4. Januar 2012

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis jemand darauf kommt, dass die Wiener Denkmäler nicht politisch korrekt sind.


Es gibt zu viele Denkmäler über die Türkenbelagerung in Wien. (DiePresse)
Der Türke kommt dabei zu schlecht weg. Das kritisiert Ernst Petritsch, Historiker am Österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchiv.
 
Darum soll man von einer Osmanenbelagerung und nicht von einer Türkenbelagerung sprechen. Türken könnten sich beleidigt fühlen beim Anblick der Capistrankanzel an der Außenseite des Wiener Stephansdoms, dem Heidenschussdenkmal oder dem Türkensturz. Dass die Türken damals Ungarn und das östliche Niederösterreich flächig massakriert und versklavt haben, darf scheinbar nicht mehr erwähnt werden. Die Freude, die türkische Bedrohung abgewendet zu haben, darf keine Aufmerksamkeit mehr erlangen. Es ist nicht wichtig, dass die Türken damals unsere Frauen vergewaltigten, sondern nur, dass sie uns Kipferl und Kaffee hinterließen, darf erwähnt werden. Darum hat auch die SPÖ in ihren Weihnachtswünschen mit Mondkipferl und Stern auf rotem Grund geworben. Ganz wie es auf der türkischen Flagge zu sehen ist.  Damit sich die Türken darüber freuen, wie sie uns schon damals bereichert haben.
 
Interessanterweise sehen das viele junge Türken ganz anders. Sie sind stolz darauf, dass das osmanische Reich einst bis vor die Tore Wiens reichte. Ach ja, von unserem Reich sagte man auch einst, es sei so groß, dass die Sonne darin nicht unterginge. Aber das darf man ja nicht erwähnen. Das ist ja nicht politisch korrekt. Stolz und patriotisch dürfen nur die Türken sein.

2 Kommentare:

  1. ....vielleicht in einer etwas anderen Liga, aber das Franco-Denkmal in Madrid wurde auch erst 2006 von den Sozialisten entfernt und ich glaube, dass diese damnatio memoriae noch in ganz anderen Bereichen fortschreiten wird....

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  2. Man wird bald noch viel mehr Rücksichten auf die Befindlichkeiten der neuen Herren nehmen müssen. Mag aktuell noch vorauseilender Gehorsam die treibende Kraft sein, demnächst werden diese Rücksichtnahmen alternativlos sein.

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