Freitag, 20. Januar 2012

Familienförderung auf dem Prüfstand


Die Arbeiterkammer und die Industriellenvereinigung schlagen unter Applaus der SPÖ Frauenministerin eine Reform der Familienförderung vor. Wenn die Frauenministerin Heinisch Hosek und Veit Sorger von der Industriellenvereinigung einer Meinung sind, dann ist Gefahr in Verzug.



Natürlich gibt es  Handlungsbedarf bei der Familienförderung. Schon alleine deswegen, weil die Familienbeihilfe schon seit Jahren keine Indexanpassung erfuhr und so naturgemäß immer geringer wurde, aber so haben das die Protagonisten sicher nicht gemeint.
Natürlich sollte der Staat einen Überblick über den Förderdschungel haben und natürlich sollte transparent sein, von wem die Familie welche Leistung erhält. Doch den Vorschlag einer Transparenzdatenbank hat die ÖVP schon vor längerer Zeit gemacht. Damals war aber die SPÖ gar nicht so begeistert davon. Scheinbar ist Transparenz nur dann gefragt, wenn es nicht die eigene Klientel betrifft.
Der polemische Spruch „Uns ist jedes Kind gleich viel wert“ ist nicht nur populistisch, sondern auch ziemlich dumm. Ein Säugling benötigt nun einmal weniger Geld als ein Schüler und gewöhnlich wird aus jedem Säugling einmal ein Schulkind. Bedürfnisgerechter wird also eine Familienförderung nach dem Motto "jedes Kind bekommt die gleiche Summe Geld" sicher nicht.

Klar sind der SPÖ kinderreiche Familien egal, denn diese gehören, abgesehen von den Türken, nicht zu ihrer Klientel. Das Gedankengut, das hinter dieser Politik steht, lässt an Dekadenz kaum zu wünschen übrig.
Denn dahinter steht der Gedanke, es soll nur derjenige Kinder bekommen, der sie sich leisten kann. Da sich aber kaum jemand ohne Verlust mehr als ein Kind leisten kann - und mehr als zwei Kinder ohne Familienförderung für die Mehrheit in die Armut führt - kann sich eigentlich fast niemand mehr Kinder leisten. Vergessen wird bei diesem Gedanken, dass die Kinder es sein werden, die einst unsere Pensionen zahlen. Also jeder, der diesem unsozialen Gedanken etwas abgewinnen kann, sollte doch bitte so konsequent sein, und keine staatliche Pension in Anspruch nehmen (es sei denn, er hat selbst Kinder).

Natürlich möchte ich diesem Vorschlag auch nicht unrecht tun.
Vielleicht ist er ja gar nicht so schlecht - doch was kann dahinter stehen, wenn ein Wirtschaftslobbyist wie Veit Sorger und eine Feministin wie Heinisch Hosek gemeinsam applaudieren?

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