Dienstag, 15. März 2011

Die Atompanik und die grünen Illusionen

Die ganze Welt sieht gebannt auf Japan (und lässt beinahe auf Libyen und andere Konflikte vergessen) und fragt sich, wie konnten die Japaner nur der Atomkraft vertrauen.
Die Rufe nach einer sofortigen Abschaltung aller Atomreaktoren werden immer lauter. Doch vielleicht sollten wir, bevor wir in den Chor der Grünen Träumer einstimmen, noch einmal überlegen.
 
Wenn Japan beispielsweise auf Windkraft setzen würde, müsste man nach jedem Taifun neue Windräder bauen. Dies wird wohl nicht recht kostendeckend sein. In Japan gibt es auch nicht allzu viele Flüsse, sodass man den Energiebedarf mit Wasserkraft decken könnte. Japan hat auch keine Öl- oder Gasvorkommen, sodass es einfach wäre, Gaskraftwerke zu bauen. Naja, was bleibt denn da noch übrig um ein Industrieland der Superlative mit Energie zu versorgen?
 
In Deutschland gehen die Wogen hoch und viele Menschen verlangen eine sofortige Ausschaltung der Atomreaktoren. Wie illusorisch und weltfremd solche Forderungen sind, möchte ich an kleinen Beispielen anschaulich machen (wohlwissend, dass ich kein Experte bin). 
Ich wohne umgeben von ca. 20 modernen Windrädern in einer flachen, windigen Gegend. Meiner Beobachtung nach stehen diese Windräder ca. 50 Tage im Jahr still. Weiter 50 Tage bewegen sie sich minimal. Auf ein Maximum  an Stromproduktion kommt es nur an wenigen Tagen im Jahr. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass sowohl Windkraft (an Land) als auch Sonnenkraft unzuverlässige Energiequellen sind und man dadurch kein einziges Kraftwerk einspart. Man benötigt zusätzlich eine zuverlässige Energiequelle. Meist sind das Gas, Kohle, Atom- oder Wasserkraft.
Eine ähnliche Problematik hat auch Photovoltaik. In der Nacht produzieren diese keinen Strom und Strom kann auch nicht gespeichert werden. Also benötigen wir für die Nachtstunden ebenfalls ein Kraftwerk. In Deutschland wurde Photovoltaik intensiv gefördert, aber es trägt nur ein paar Prozent zur Energiegewinnung bei. 
Alle Windräder Österreichs zusammen produzieren (rechnerisch) die gleiche Menge an Energie wie es das Atomkraftwerk Zwentendorf  produzieren würde. Was die Grünen bejubeln, ist in Wahrheit ein Armutszeugnis und lässt erkennen, warum Atomkraft so verlockend ist. Schließlich sind die (Stand 2010) 620 Windräder auffälliger, landschaftsverändernder und störender als ein einziges Atomkraftwerk. Und eines muss man einmal ganz deutlich festhalten: Diese große Zahl an Windrädern haben kein Atomkraftwerk unnötig gemacht, denn Österreich importiert billigen Atomstrom aus Tschechien, Deutschland und anderen Nachbarländern. Wir müssten also unser Land mit Rädern zukleistern, damit wir reinen Gewissens sagen könnten, wir sind atomstromfrei (aber nur, wenn auch Wind geht).
 

1 Kommentar:

  1. sie haben recht. aber hier geht es nicht mehr um rationales denken. es ist wie früher, eine ideologie, der die ganze welt folgen muß.

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